Ich glaube an Gott, der Liebe ist.
Ohne Umschweife: Das Glaubensbekenntnis alleine genügt nicht! Es reicht nicht, zu sagen: „Ich glaube an Gott usw.“, und es ist nicht ausreichend, seiner Kirche treu zu bleiben, oder wie es Papst Franziskus einmal formuliert hat: „Die Kirchenzugehörigkeit allein ist noch keine Garantie dafür, dass man tatsächlich dem Willen Gottes entsprechend handelt.“[1]
Entscheidend an dieser ermahnenden Aussage des Heiligen Vaters ist vor allem das Wort „handeln“; es verpflichtet uns nämlich darauf, nicht nur einen Glauben zu haben, sondern diesen auch zu leben, ja, regelrecht auszuleben.
Was meine ich damit?
Ich möchte versuchen, es anhand eines anderen Bekenntnisses zu erklären; an dem mutigen Geständnis: „Ich liebe dich.“
Wer es sagt, lässt sich auf mehr als nur drei Worte ein, denn die Liebe ist kein Zustand, sondern ein Aufstand der Gefühle. Die Liebe will sich verschenken und beweisen, sie zeigt sich vor allem in der Entäußerung und nicht in der Innerlichkeit.
Und ebenso ist es mit dem Glauben!
Wer ihn hat und bekennt, soll auch danach handeln, weil zu glauben wie zu lieben kein Lippenbekenntnis sein darf; beides lebt in und durch die Beziehung, und es zu sagen, reicht oftmals nicht aus.
Darum glaube ich an Gott, der Liebe ist; eine Liebe, die ausgedrückt werden möchte, sowohl in Worten, als auch Taten, die dem Guten dienen; denn zu glauben, heißt zu lieben, heißt im Glauben liebend zu handeln.
Ganz so wird es in der schönen Parabel über den barmherzigen Samariter beschrieben, welche Jesus mit dem Auftrag an uns alle schließt: „Geh und handle genauso!“[2]
Martin Kolozs, 14. Juni 2016
Die zwölfte Folge erscheint zum Monatwechsel Juni/Juli 2016
[1] Radio Vatikan, Sendung vom 27. April 2016, 10:45 Uhr
[2] Lk 10,25-37