Es laufen die letzten Sekunden, dann pfeift der Schiedsrichter die Partie ab. Das Spiel ist vorbei. Aber nicht nur das Spiel ist vorbei – mit dem Abpfiff endet auch die erste Saison der Kleinfeldliga Innsbruck. Das Spiel wurde zwar verloren, aber die Leistung war zufriedenstellend und so begibt man sich als Trainer auf das Spielfeld und gratuliert dem Gegner – den Spielern, deren Trainer und natürlich auch dem Schiedsrichter.
Im Anschluss geht es dann zu den eigenen Spielern. Man sucht aufbauende Worte, bedankt sich für die Leistung und sagt mit Zuversicht „Das wird schon. Beim nächsten Mal sind wir auf der Siegerseite“. Worte, die man oft hört und nicht immer der Wahrheit entsprechen. Aber in diesem Falle schon.
Vor knapp 10 Monaten hatte alles begonnen: Freunde, Studienkollegen und auch noch unbekannte Leute standen sich auf dem Trainingsplatz gegenüber, ohne überhaupt zu wissen was die nächste Zeit ihnen bringen würde. Man begann mit lockeren Hobby-Spielchen und war meilenweit entfernt ein Wettbewerbsspiel zu bestreiten. Doch mit der Zeit wuchs nicht nur die Gruppe, die sich wöchentlich zum Spielen traf, sondern auch der Ehrgeiz und die Motivation mit der Truppe etwas zu erreichen. Es wurde offiziell ein Verein gegründet: der FC Tasmania 2013 Innsbruck. Mit der Vereinsgründung steckte man sich auch hohe Ziele. Man träumte von großen Erfolgen, von Siegen, von Punkten.
Man träumte bis hin zur Realität – man meldete sich offiziell für eine Liga an – unsere geliebte Kleinfeldliga. Zum ersten Mal sollten in Innsbruck 11 Mannschaften um einen Titel – einen echten Titel – kämpfen. Natürlich war der Titel das große Ziel, doch dieser sollte bald in weite Ferne rücken. Das erste Spiel stand an und man spürte die Vorfreude in der Mannschaft. Jeder war beim Training, jeder wollte sich beweisen, jeder wollte sein Können im Bewerbsspiel zeigen, jeder wollte dabei sein.
Der Tag des Spiels – alle sind topmotiviert und dann die „schlechte“ Nachricht: das erste Spiel wird mit 3:0 für uns gewertet. Der Gegner kann nicht antreten. Enttäuschung macht sich breit, denn jeder wollte sich endlich messen, um zu wissen, wo man steht. Dieser Sieg am „grünen Tisch“ konnte uns nicht zufriedenstellen, wir wollten am richtigen Grün gewinnen. Deshalb zurück zum Training und noch härter arbeiten. Doch mit dem kommenden Sonntag änderte sich so einiges.
Im ersten, richtigen Spiel wurden wir ordentlich auseinander genommen. 11 Mal musste unser Torwart hinter sich greifen – da halfen auch die 3 selbsterzielten Tore nicht wirklich viel. Man dachte an einen schlechten Tag. Man glaubte auch, dass es vielleicht nur am fehlenden Glück lag und das es schon werden würde. Doch wir sollten uns alle irren. Auch die nächsten 3 Spiele wurden alle klar verloren – sogar 2 Mal ohne eigenen Torerfolg. Die Skepsis wuchs. War die Teilnahme an der Liga im ersten Jahr wirklich eine so gute Entscheidung? Aber nicht nur die verlorenen Spiele taten dem Verein weh. Auch die Verletzten-Liste trübte die Stimmung. Bereits im Februar verletzte sich der erste Spieler – der momentane Trainer und Verfasser dieses Artikels – und bis zum letzten Saisonspiel sollte die Liste noch viel länger.
Wie wird sich die Mannschaft entwickeln? Folgt der erste richtige Sieg? Am Mittwoch folgt Teil 2.