Perihan Keles – Ermüdung (im Andechshof)

18. August 2014
1 Minute Lesezeit

 
pele_ausstellung 10Wer sich schon einmal in Innsbruck in den Andechshof verrannt hat, der weiß, dass hier in regelmäßigen Abständen wahre Schätze warten. Seit Anfang August findet eben hier, der Eingang ist übrigens direkt neben dem Döner-Imbiss „Magic“, die Ausstellung einer jungen Tiroler Künstlerin statt. Ebenfalls ein wahrer Schatz. Das Thema ein allgegenwärtiges, beklemmendes – Ermüdung. Die Künstlerin – Perihan Keles. Felix und ich waren bei der Eröffnung.
 

Feinarbeit die später noch irritieren wird. Nach unten scrollen lohnt sich.
Feinarbeit die später noch irritieren wird. Nach unten scrollen lohnt sich.

Was es zu sehen gab? Nette Leute. Tolle Kunst. Und vorwiegend Gips. Gips, dessen Form immer dem künstlerischen Schaffen und dessen Prozess unterworfen ist. Experimentierfreudig zeigt die Künstlerin die Eigenschaften des Materials in festen und flüssigen Zuständen. Auf berührende und fast schockierende Art zeigt sie anhand dieses Materials die Vergänglichkeit von Formen, von Körpern, von Strukturen und konfrontiert die Besucher mit dadurch mit dem eigenen Ich und dessen Ermüdung.
Die Wandlung des  Menschen und die Wandlung des Materials finden hier ihre direkte Verbindung.
Die Wandlung des Menschen und die Wandlung des Materials finden hier ihre direkte Verbindung.

Bei ihren Arbeiten legt sie das Hauptaugenmerk nicht auf den Prozess des Schaffens, sondern auf einen negativen Prozess. Sie zerstört. Sie verstört. Doch diese Herangehensweise hat etwas ehrliches. Etwas direktes. Und wunderschönes. Dieser Stil prägt ihre Werke. Fertige Gipswerke werden dabei verändert, teilweise „zerstört“ und daruch komplett neu definiert. Das eigentliche Werk bleibt das Material, der Gips, welcher in ihren Arbeiten immer veränderbar bleiben muss und dem Prozess der Ermüdung unterliegt.
Perihan Keles‘ Werke und Zeichnungen, so wie eine Videoinstallation, werden noch zum bis 24.August in der Galerie im Andechshof (Innrain 1) gezeigt.

Perihan Keles wurde in Zams bei Landeck geboren. Nach dem Besuch der HTL für Bau und Kunst studierte sie an der Universität für angewandte Kunst und schloss diese mit der Diplomarbeit „Brüden“ unter Martin Walde 2014 ab, in der sie sich auch mit Gips auseinandersetzt und unter anderem experimentell forschte wie die Gipsherstellung ohne Eingriff eines Menschen passieren kann.
Text und Fotos: Lisa Reifer und Felix Kozubek

Die Künstlerin. Leider unscharf. Der Fotograf war wohl leicht nervös.
Die Künstlerin. Leider unscharf. Der Fotograf war wohl leicht nervös.

Weitere Impressionen von der Ausstellung und deren Eröffnung:
pele_ausstellung 1
pele_ausstellung 4
pele_ausstellung 5
pele_ausstellung 6
pele_ausstellung 7
 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Vorheriger Artikel

Burnout – so trifft es auch dich!

Nächster Artikel

Ein Hauch New York der durch Innsbruck wehte – Mariel Roberts

Latest from Kultur

Haiku für Franz H.

Haikuist Markus Stegmayr widmet seine neusten Haikus einem Tiroler, der in New York Fuß fassen konnte.