Glaube braucht Beständigkeit
Um Begriffen wie „traditionsverbunden“ und „zukunftsorientiert“ auszukommen, wähle ich stattdessen das Wort „Beständigkeit“.
Warum?
Ich meine, damit alles in diese Betrachtung hereinnehmen zu können: die Tradition ebenso wie die Vision. Mit dem Wort „Beständigkeit“ wird nämlich sowohl der Ursprung, als auch der Wandel erfasst. Und aus beidem lebt der Glaube.
Denn es gibt keinen Anfang ohne ein Ziel, und kein Ziel ohne einen Anfang; ansonsten wäre der Glaube nur ein totes Relikt oder eine uneinholbare Utopie!
Erst durch Beständigkeit wird der Glaube groß: d. h. im Bewusstsein seiner Vergangenheit gleichsam wie in der Anerkennung seines Wandels, der zwar Veränderungen bringt, aber das Zentrale des Christentums niemals infrage stellt.
Ganz im Gegenteil!
Durch die Zeit hat sich Erscheinungsbild des Christentums zwar vielfach verändert, aber seine Aussage blieb durch die Jahrtausende dieselbe; mehr noch, die Botschaft Jesu Christi kann gerade durch ihre Beständigkeit im Wandel als die eine Wahrheit erkannt werden!
Mit anderen Worten: Der beständige Glaube empfindet keine Angst oder Ablehnung gegenüber der Veränderung; er begrüßt sie sogar, weil sie nur sein Äußeres betreffen kann; das Innere jedoch – Gottes Liebesoffenbarung in Jesus und durch die Nachfolge Christi – bleibt immer bestehen: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! … Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen.“ (Apg. 14, 1; 6-7)
Martin Kolozs, 30. Jänner 2017
(Die nächste Folge erscheint zur Monatsmitte Feber 2017)