Der Glaube ist nicht für lau
Seit jeher wird darüber diskutiert, was zu ändern ist, damit der Glaube und die Kirche wieder Anklang bei den Menschen finden; es wird über Änderungen und Neuerungen gesprochen, viel diskutiert und noch mehr kritisiert: das Zölibat, die Kirchensteuer, die Sexuallehre und und und … Es scheint kein Ende zu nehmen mit der Unzufriedenheit!
Der Glaube sei nicht zeitgemäß, heißt es.
Die Kirche sei rückwärtsgewandt, heißt es.
Die Gebote seien aus grauer Vorzeit, heißt es.
Überhaupt entspräche alles nicht dem aktuellen Zeitgeist, heißt es.
Aber was soll das heißen, frage ich, muss Glaube und Kirche gefällig sein, und sich jeder Mode unterwerfen, wie es der Geschmack in Farbe und Schnitt von Saison zu Saison macht?
Reicht die Frohbotschaft Jesu Christi nicht mehr aus?
Weshalb brauchen wir diesen Wohlfühl-Glauben, diese Kuschel-Kirche, die nichts einfordert, für nichts steht und alles unter einem Dach zusammenpfercht, was Anspruch auf Einlass erhebt?
Ich meine: Der Glaube ist kein Produkt, das (willkürlich) angepasst werden soll, und die Kirche ist kein Laden, wo man bekommt, was man gerade haben möchte, wie in einem x-beliebigen Supermarkt, in welchem man winters auch nach frischen Erdbeeren verlangt!
Das wird mir vor allem jetzt in der Fastenzeit vor Ostern bewusst, in der wir uns an die Passion und Auferstehung Jesus Christi erinnern!
Das Wort „Passion“ wird neben „Leidensgeschichte“ auch mit „Leidenschaft“ oder „Vorliebe“ übersetzt, beschreibt also eine innere Einstellung, die jemanden oder etwas den Vorzug gegeben hat und sich dazu bekennt.
Mit anderen Worten: In der Nachfolge Christi finden wir den Weg, nicht indem wir auf falsche Propheten hören, die in jede Richtung weisen, solange dorthin die Masse geht und kein Widerspruch zu erwarten ist, weil der Boden eben und schattig ist und das Ziel in scheinbarer Nähe!
Martin Kolozs, 14. März 2017
(Die nächste Folge erscheint zum Monatswechsel März/April 2017)
Man darf den Glauben nicht mit der Kirchenpolitik verwechseln.
Das Zölibat hat mit dem Glauben an sich gar nichts zu tun.
Im Übrigen glaube ich gar nicht, dass die Menschen heute gar nichts mehr glauben. Sie glauben alles, was sie auf Facebook oder in den Medien lesen.
Und ich glaube, dass es morgen immer noch regnen wird 😉
LG Sabienes