Es ist wieder da!

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Es ist mein erster Text seit langer, langer Zeit, den ich hier auf dem ALPENFEUILLETON veröffentliche. Und es fühlt sich richtig gut an. Überhaupt hat das AFEU, wie das Onlinemagazin zeitsparend gerne genannt wird, eine Eigenheit an sich, die es unglaublich liebenswert macht. Es ist einfach nicht totzukriegen.

Um meine Begeisterung und die Magie der Gegenwart besser verstehen zu können, wagen wir einen kurzen Blick in die Vergangenheit. Vor bald zehn Jahren, im Jahr 2011, wurde das ALPENFEUILLETON von einer Gruppe frustrierter Studierender gegründet. Man hatte ihnen ihre UNIpress entrissen und damit nicht nur die Basis, um die eigenen Gedanken zu publizieren, sondern die Grundlage des gemeinsamen Wirkens. Eine Hospitanz bei ZEIT Campus ließ, nach der Rückkehr nach Innsbruck, den Frust über den Verlust des „eigenen“ Magazins und die ach so beschränkte Medienlandschaft Tirols, in der eine Anstellung undenkbar war, ins Unermessliche anschwellen, so dass kein anderer Ausweg mehr blieb, als eine Website ins Netz zu stellen.

Dort sollten, das war der gemeinsame Tenor, Menschen Texte veröffentlichen. Frei. Ungebunden. Ohne kommerziellen Hintergedanken. Idealistisch. Schreiben, wenn es unter den Nägeln brennt und damit andere begeistern, mitnehmen, erzürnen oder abstoßen. Das ALPENFEUILLETON sollte Menschen eine Stimme verleihen. Eine Stimme die gehört wird. Sichtbarkeit und Gewicht im Diskurs, den immer nur die anderen führen. Die Politiker, Wirtschaftsbosse, Kammeristen, Intellektuellen, Experten und Professoren. Ein einfacher Studierender spielte dort keine Rolle. Chancenlos. Außer Hörsäle wurden besetzt.

Endlich Gehör finden. Endlich einen Platz haben für die eigenen Gedanken und Spielereien. Kolumnen sollten entstehen. Pointierte und bissige. Reportagen. Tiefschürfend und investigativ. Fotostrecken. Konzertkritiken. Rezensionen. Gastro-Empfehlungen. Und und und.

Alles lief wunderbar. So lange, bis aus den Studierenden, junge Arbeitnehmer wurden. Wer sich Gedanken machen will, braucht Zeit dazu. Wer schreiben will, noch ein bisschen mehr. Nach wenigen Monaten wurde der Enthusiasmus weniger, die Texte seltener. Die AFEU Generation Nummer eins verlor sich in den Wirren des beginnenden Berufslebens.

Ein Jahr später. Ein kurzes Aufflammen. Kurzzeitig sträubten sich ein paar wenige gegen das drohende Ende. Doch auch AFEU Generation Nummer zwei sollte der langfristige Durchbruch verwehrt bleiben.

Es dauert bis ins Jahr 2014, genauer gesagt bis in den Spätsommer. Im August 2014 entflammte das Feuer erneut. Und es sollte bis zum März 2018 weiter brennen. Die wohl produktivste Phase bescherte dem Magazin mehrere hundert Texte. Von stillen, literarischen Fragmenten, bis hin zu marktschreierischen Gassenhauern, die die halbe Stadt in Aufruhr versetzten, Stammtische zum Beben brachten, Freundeskreise entzweiten und bis heute gelesen werden.

Heute. Gut zwei Jahre später, kurz nach Ostern, erhebt sich das ALPENFEUILLETON ein weiteres Mal und feiert nicht nur seine dritte Auferstehung, sondern seine vierte Generation an Autoren. Manche begleiten das Onlinemagazin seit seiner Entstehung. Manche kommen neu hinzu. Die Mischung ist spektakulärer denn je, die Ambitionen ungebrochen groß.

Diskursplatz für Selbstdenker. So beschreibt sich das ALPENFEUILLETON seit 01. Mai 2020 selbst. Ein Ort also, an dem Meinungen offen ausgesprochen werden und diskutiert werden darf. Ein freier Ort an dem Gedanken formuliert und in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden können. Ein Platz, der es erlaubt Standpunkte zu vertreten, zu prüfen und gegebenenfalls zu ändern. Das ALPENFEUILLETON ist, dank des Anstoßes des einstigen treuen Lesers Alois Schöpf, einmal mehr zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.

Mehr denn je braucht es sie, die Fläche, die Ideen zu Texten und Texte zu Diskursen werden lässt. Das tut gut. Dem einzelnen Autor. Dem Leser. Und den Ansichten, die sich vielerorts bereits verkrustet haben.

Danke an alle Generationen. Danke an alle, die jemals hier auf dem ALPENFEUILLETON veröffentlicht haben. Danke an alle, die es in Zukunft noch tun werden.

Es geht wieder los. Ich freue mich. Sehr!

Glaubt an das Gute im Menschen. Eigentlich Betriebswirt. Hat das ALPENFEUILLETON ursprünglich ins Leben gerufen und alle vier Neustarts selbst miterlebt. Auch in Phase vier aktiv mit dabei und fleißig am Schreiben.

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