Einer der großen Feiertage in Österreich steht vor der Tür. Ostern. Das Ende der Fastenzeit, die Auferstehung und das große Fressen. Ich war nie ein Fan von Fastenzeiten. Nicht weil ich nicht fasten will, sondern weil ich denke, dass es wenig Sinn macht in einer kurzen Zeitspanne zu 100% auf etwas zu verzichten das man gerne hat. Aber auch hier heißt es für mich: „What ever makes you happy.“
Doch ums Fasten geht es heute gar nicht sondern eher, um die Vorbereitungen auf das große Fressen am Ostersonntag, die lange Einkaufsliste und einen ganz speziellen Kampfschrei.
Jeder kennt ihn und der eine oder andere hat ihn vielleicht schon selbst genutzt. Meist findet er in der Todeszone des Lebensmitteleinkaufs seine Anwendung. Nämlich dort wo die Ware gegen Muscheln, äh Geld getauscht wird. An der Kasse. An dem Ort wo sich Menschen jeglichen Bildungsgrades wieder zu Shopping-Neandertalern und Einkaufswagen-Luis Hamiltons verwandeln.
Dort wird er, meist von älteren KundInnen (die haben es immer am Eiligsten) inbrünstig in Richtung Kassiererin geschmettert: „KASSA BITTE!!!!“
Die Angebrüllte, welche meist, im wahrsten Sinne des Wortes, alle Hände voll zu tun hat, funkt dann hektisch ihre Kollegen an, um nicht von der genervten Meute gelyncht zu werden.
Nun kommen die oben erwähnten Einkaufswagen Rennfahrer zum Zug. In atemberaubendem Tempo wird das Feld an Wartenden, vom letzten Platz aus aufgerollt. Da kann schon mal ein Knöchel oder Kleinkind touchiert werden. Wer bremst verliert.
Kommt dann der neue Mitarbeiter an die Kasse, ist das Laufband meist schon bis obenhin mit Waren und die Schlange bis zum Horizont mit gestressten Einkäufern gefüllt.
Das ist meist der Zeitpunkt an dem ich mein kleines „Nett sein“-Bootcamp starte. Die Mutter mit dem schreienden Kind und den Studenten mit dem Bier und Tiefkühlpizza Turm gern mal vor lassend, beobachte ich das Geschehen und bleibe ruhig und entspannt.
Wie ich das schaffe (abseits meiner Jedi-Macht-Fähigkeiten)? Ganz einfach, indem ich mir die Wichtigkeit der Situation vor Augen rufe. Macht man das und stellt sich die Frage, ob es wirklich etwas bringt, wenn man fünf Minuten früher aus dem Supermarkt kommt, dann entspannt man sich automatisch. Warum? Weil es noch nie auf diese fünf Minuten angekommen ist. Übrigens kommt es das sehr selten – so als kleiner Tipp an die Drängler auf er Autobahn.
Dieses Bewusstmachen hilft in ganz vielen alltäglichen Situationen und macht es einem auch leicht immer wieder mal sein nett sein zu üben – an der Tankstelle, im Kino oder an der Autobahnausfahrt. Es macht das Leben sehr viel angenehmer.
So genieße ich meinen entspannten Einkauf und lausche dem nächsten „KAAAAASSA BIIIIITTEEEE!!!!!“
Also liebe Leser, denkt bei den Einkäufen für das Osterwochenende an meine Worte und seid entspannt, denn bezahlen darf man immer.
In diesem Sinne frohe Ostern und be nice. 🙂