Dass Schifahren ohne Schnee zum Problem werden könnte, hat sich inzwischen sogar bis zu den Touristikern herumgesprochen, sodass diejenigen, die rechnen können, sich Millioneninvestitionen in niedrig gelegene Schigebiete und Gletscherzusammenschlüsse in lichten Höhen schon langsam zu überlegen beginnen. Andere, arithmetisch nicht so Begabte, setzen dagegen immer noch auf Schneekanonen und Katastrophenfördertöpfe, statt dem Alpenverein bei der Erhaltung der alpinen Sommerwanderwege zu helfen.
Dass Schifahren allerdings mit Schnee auch nicht geht, beweist uns der alpine Schizirkus gerade mit der Absage von Weltcup- Rennen von Sölden über Lech/Zürs bis Lake Louise. Wenn die Piste nicht brettlhart ist, ist schöner Neuschnee zwar gut für die Tourismuswerbung, aber schlecht für die Schifahrer. Warum man für die FIS-Rennen bei aller sonst vorhandenen Geschäftstüchtigkeit nicht schon längst Betonpisten angelegt hat, die problemlos allen Einflüssen der stets widrigen Natur trotzen würden, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht ist dies sowieso die Zukunft der Wintersaison? Weißer Asphalt, täuschend Schnee-ähnlich und zugleich mit UV-Rückstrahl-Effekt, also sogar klimafreundlich? Die Hotels wie auch die Orthopäden könnten ihr Saisoneinkommen behalten, ja sogar noch steigern. Kurzum: Die Natur stört doch eh nur das Wintervergnügen. Schnee ist von gestern.