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Rund um den öffentlichen Funk…

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…geht es in den vergangenen Wochen und Monaten tatsächlich rund. Blickt man nach Niederösterreich gilt es einen in Zweifel geratenen und mittlerweile abgesetzten ORF-Landesdirektor zu verdauen. Blickt man aufs Budget klafft eine riesige Lücke, die der ORF in den kommenden Monaten wohl nur durch Sparmaßnahmen schließen wird können. Gleichzeitig verkündet der ORF stolz, dass die Rechte für die Übertragung der Olympischen Spiele bis 2032 beim öffentlichen Rundfunk in Österreich liegen. Wie geht das zusammen? Ein schmaler Grat, manchmal auch ein Spießroutenlauf, den ORF-Generaldirektor Weißmann zu beschreiten hat.

Der ORF und der parteipolitische Einfluss

Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss per Gesetz unabhängig sein, nur ist das in einem Land wie Österreich besonders schwierig. Schließlich haben sich ÖVP und SPÖ über Jahrzehnte das Land aufgeteilt und ihre Einflussbereiche klar abgesteckt. Dabei handelt es sich beim ORF keineswegs um den landläufig gern so bezeichneten „Rotfunk“. Mit Generaldirektor Weißmann hat ein Kurz-Vertrauter das Sagen im ORF übernommen. Ein wirklich unabhängiger ORF scheitert vor allem an den längst überfälligen Reformen. Die Gremienbesetzung ist überholt und in den Landesstudios könnte oftmals genauso gut ein Pressesprecher aus dem jeweiligen Landhaus die Sendungsinhalte bestimmen. Die Trennlinien werden im ORF eindeutig zu wenig scharf gezogen, egal welcher Couleur die jeweiligen Personen angehören.

Wie viel darf der ORF kosten?

Diese Frage ist eng verbunden mit der Frage, welche Sendungsinhalte sind dringend notwendig und welche Sendungsinhalte sind ein netter Zusatz, wenn genug Geld vorhanden ist. Es ist nicht einzusehen, dass der ORF Millionen und Abermillionen für teure Sportübertragungen ausgibt, wenn die Basics der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung nicht abgedeckt sind. Als langjähriger Formel 1 Zuseher sehe ich es trotzdem nicht ein, dass auf der einen Seite ein 150 Millionen Euro großes Loch klafft und auf der anderen Seite ein Sport um Millionen eingekauft wird, bei dem Autos im Kreis fahren. Das machen sie mit oder ohne Übertragung durch den ORF. Wenn die Budgetlücke tatsächlich so groß ist, muss der ORF Sparmaßnahmen andenken und darf nicht nach weiteren öffentlichen Geldern schreien, schließlich ist die Höhe der GIS-Gebühren nicht zu unterschätzen. Der ORF leistet gute Arbeit, ist gleichzeitig aber auch eine Großbaustelle. Viel zu tun für Generaldirektor Weißmann und die Landesstudios. Wenn sie die Akzeptanz der Bevölkerung zurückgewinnen wollen, müssen sie nachvollziehbares Programm zu einem vertretbaren Preis liefern.

Politischer Mensch. Ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt, Ökologie und Gerechtigkeit. Hat Politikwissenschaften studiert. Arbeitet aktuell in der Politik. Auf Landesebene. Interessiert sich für Weltpolitik. Schreibt gerne Analysen.

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