Da hagelt es Shitstorms gegen Feministinnen, Wissenschaftlerinnen und Autorinnen, die es wagen, von zwei biologischen Geschlechtern zu sprechen.
Ob das wahr oder falsch ist, mögen die Naturwissenschaftler*innen untereinander ausmachen. Tatsache bleibt: Solange Frauen nicht wirklich gesellschaftlich in allen Belangen und in allen Köpfen als den Männern gleichwertige Menschen angesehen und behandelt werden und beide Geschlechter (lassen wir es derweil der Einfachheit halber mal bei nur zweien) die exakt gleichen Chancen haben, solange man überhaupt noch darüber nachdenkt, ob ein Gegenüber männlich oder weiblich ist, wird es für alle diversen Menschen prekär bleiben. Und solange der Mathilda-Effekt* unbewusst oder bewusst wirksam ist, werden diverse Menschen immer dem diskriminierten „anderen Geschlecht“ ** zugerechnet werden. Da nützen alle wohlgemeinten Sternchen und „they“- Genderbezeichnungen nix. Solange es für Kleinkinder immer noch (oder schon wieder) Kleidung und Spielzeug nur in hellblau und rosa gibt, ist der Regenbogen eine Illusion. Obwohl doch alle Welt sich darin einig wäre, dass sein Farbenspektrum eines der schönsten Naturphänomene darstellt. Wer fürchtet sich vorm Regenbogen? Und warum? Wer fürchtet sich vor Frauen? Und warum?
Also bitte: Unterstützt alle (egal welchen Geschlechts) weiterhin oder von neuem den Feminismus (egal wie alter Schule**), damit auch die Menschen, die sich in keiner der immer noch vorgeschriebenen Geschlechterrollen beheimatet fühlen, ein lebenswertes Leben bekommen! Wir wollen nicht zurück in die alten Männer- und Frauengefängnisse!
*Vgl. Fiona Crawford, „The Mathilda Effect”, 2023, ISBN 9780522878004
** Simone de Beauvoir, “Das andere Geschlecht“, erstmals 1949 erschienen