Warum müssen mächtige alte Männer immer freihändig und in lockerem Sportschritt Treppen hinauf oder hinunter laufen, ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters?
Bei Haselsteiner geht’s sogar noch aufwärts, immer drei Stufen auf einmal, nachdem er bei seinem Signa-Investment so viel Geld verloren hat, wie andere in zehn Leben nicht verdienen. Beim US-Präsidenten Biden funktioniert es dagegen nur noch treppabwärts und gefährlich wackelig. Doch zumindest die Arme schlenkern sportlich. Die uralten Rivalen Trump und Biden liefern sich dabei einen lächerlichen Altmänner-Wettkampf, wer das Verlassen eines Flugzeuges (relativ gesehen) sportlicher bewältigt. Wer weiß, ob nicht vorher ein Leibarzt eine Spritze verabreicht, um noch ein wenig Spritzigkeit in die alten Gebeine zu bringen. Und von Putin gibt es inzwischen nur noch Filmaufnahmen verwegener sportlicher Aktivitäten aus früheren Zeiten. Doch darin schlägt er die restlichen Weltenführer um Häuser. Und wen kümmert es, wann oder wo ein Bild oder Video aufgenommen wurde?
Offenbar ist es in jeder Führungsposition unabdingbar, sportliche Leistungsfähigkeit zu beweisen – vergleichbar dem Leithirsch, der schmählich von dannen ziehen muss, sobald er beim Ranggeln den Kürzeren zieht. Im Tierreich geht es dabei um Sex. Worum geht´s hier? Wäre bei menschlichen Leittieren im 21. Jahrhundert nicht vielleicht Altersweisheit ein besseres Kriterium für den Führungsanspruch?
Desgleichen das penetrante Schulterklopfen als vom Ranggeln abstrahiertes Handlungsmuster. Wer darf wen bei laufenden Kameras zur Begrüßung auf den Rücken klopfen, ihn somit quasi vor sich hertreiben? Das führt manchmal zu lustigen gegenseitigen Klopf-Orgien. Wer als Letzter klopft, ist der Hogmoar.
Man könnte, angesichts der weltweit verbreiteten Praktik, das Ranggeln nicht nur ins österreichische, sondern ruhig auch gleich ins Internationale Immaterielle Kulturerbe aufnehmen.