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Der erste Knockout

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Nach der Europawahl fällt es mir schwer, positiv zu bleiben.

Denn sie war eine Offenbarung dessen, was sich schon seit längerem angedeutet hat, und ist ein düsteres Omen für den Herbst. Sie ist der Beleg dafür, dass Argumente, Wissenschaft und Fakten stark an Bedeutung verloren haben. Dass sich die Erde nun noch schneller dreht und die Langlebigkeit der Vergangenheit abnimmt. Nicht einmal 100 Jahre ist der letzte Weltkrieg her, nicht einmal ein Jahr sind es Unwetter und Hitzewellen. Doch das alles spielt aktuell keine Rolle mehr.

Die Welt – und in diesem Fall Europa – macht erneut einen Rückschritt und egalisiert Errungenschaften und gesellschaftliche Fortschritte. Es ist der Knockout, der die Jugend wohl am härtesten trifft – die an diesem aber mehr als nur eine Teilschuld hat. Was das Ganze allerdings nur noch trauriger macht.

Wie sich der Wind bis Herbst drehen soll? Keine Ahnung. Ob jetzt eh schon alles egal ist? Ziemlich sicher nicht. Die Wahl war (hoffentlich) ein Wachrüttler, ein Denkzettel. Der zeigt, dass rechte Parteien mehr als nur Protestwähler anlocken. Dass sie eine echte Gefahr sind und dagegen mehr getan werden muss. Dass das Kind beim Namen genannt wird und die Aufklärung über die NS-Zeit in den Schulen wohl intensiviert werden muss. Dass Plattformen wie Tiktok nicht ignoriert werden dürfen und der Populismus endlich bekämpft wird. Dafür sind zwar vor allem Politiker, allerdings auch wir selbst verantwortlich. Um den nächsten Knockout im Herbst zu verhindern und die Hoffnung zu wahren.

2000er-Jahrgang. Student. Schreibt gelegentlich Bücher und Texte. Mag alles was mit Sport zu tun hat. CR7 > Messi.

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