Unter Usern klassischer Medien wie ORF Fernsehen und Ö1 gibt es sogenannte Switchwörter. – Fällt eines von ihnen, schaltet der User um oder aus.
Aber auch im Netz wird sofort weitergewischt, wenn so ein Wischwort auftaucht.
Unbestrittener Sieger des letzten Jahres ist „Fachkräftemangel“.
Dieser Begriff ist die ideale Ausrede schlechthin. Wenn etwas nicht klappt, hat es damit zu tun, dass zu wenige Kräfte da sind, die es in Gang bringen könnten.
– Wenn es sich also bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen staut, hängt es laut Ausrede damit zusammen, dass zu wenig Körper-Abgreifer und Koffer-Wühler vorhanden sind.
– Wenn sich Lebensmittel vor den Abfallcontainern türmen, hängt es damit zusammen, dass zu wenig Fachkräfte zum Essen erschienen sind.
– Wenn im Sommer Schwimmbäder geschlossen bleiben, hängt es mit dem Fachkräftemangel an Freibademeistern zusammen. Niemand will mehr im Freien arbeiten, alle drängen ins Hotel.
Und auch im intimen und medizinischen Bereich ist der Fachkräftemangel ein ernsthaftes Problem.
– So ist der Leihmütter-Markt in der Ukraine völlig zusammengebrochen, weil die Leihmütter meist in den Westen geflüchtet sind, wo sie das Kind nicht mehr als Fremdes austragen dürfen und gezwungenermaßen selbst behalten müssen.
– Eine ähnliche Fach-Tragödie spielt sich seit Jahren in Deutschland ab, wo es Fachkräftemangel an Organspenden gibt.
Ende 2022 standen in Deutschland 8500 auf der Warteliste; in diesem Jahr wurden jedoch lediglich 2800 Organe entnommen.
Der Rest verstarb an Fachkräfte- und Organmangel.
Hingegen sind die Zahlen in Österreich durchaus erfreulich. Für 730 Wartende wurden immerhin 680 Organe transplantiert.
Wo der Mangel bejammert wird, gibt es immer auch den einen Lösungsvorschlag, der auf alles zu passen scheint. Zuzug, Zuzug, Zuzug!
Keiner fragt, ob dieser Zuzug nicht bei den Fachkräften zu Hause einen Mangel auslöst, da alle auf das Modell Migration fixiert sind.
Aber ein Blick in Länder wie Kosovo, Serbien oder Bosnien zeigt, dass dort die abgezogenen Fachkräfte unheilvolle Lücken hinterlassen.
Da ist auch von mobilen Organspendern die Rede, die nach Deutschland reisen und ein Organ gegen die Staatsbürgerschaft eintauschen.
Überhaupt schlägt sich die Sichtweise Bann, wonach die Balkanländer nicht mehr zur EU sollen, sondern nur ihre Bewohner.
Der Trick mit dem Facharbeitermangel macht es möglich, dass die Balkanländer entvölkert werden und das „Kern-Europa“ altern kann bis zur Kernschmelze.
Ende der Eskapade! – Ab jetzt gilt wieder die Kraft des Umschaltens und Wegwischens, wenn es um Fachkräftemangel geht.
STICHPUNKT 24|98, geschrieben am 03.12. 2024