Seit nun mehr sechs (!) Jahren gehöre ich zu den monatlich 1,44 Milliarden Nützern von Facebook. Mark Zuckerberg hat ganz schön was angerichtet. Anfänglich nur als Bewertungssystem für das Aussehen von Frauen gedacht, eroberte das weiße F auf blauem Grund von Harvard aus schnell das Internet und die Welt und veränderte die gesellschaftliche Kommunikation und das gesellschaftliche Bild grundlegend. Fast zwölf Jahre sind seitdem vergangen, 2009 kam dann ich auch dazu. Obwohl Facebook mittlerweile nervt, von Instagram und Snapchat bei den Jungen abgelöst wird, fällt die Trennung zu schwer.
Mark Zuckerberg hat ausgesorgt. Sein Leben verfilmt, den Lifestyle von Milliarden verändert und neuerdings Vater, muss sich der 30-Jährige keine Sorgen mehr machen. Im Gegenteil: er will jetzt schon in die illustre Spendenliga von prominenten Milliardären wechseln und den Großteil seines Vermögens der Wohltätigkeit zur Verfügung stellen. Ganz ohne Vorteil ist das Spenden nicht: Seine Steuerlast wird in den nächsten Jahren beträchtlich gemindert. Zuckerberg kann den Marktwert der gespendeten Aktien vollständig absetzen. Just sayin. Aber zurück zu Facebook:
Was soll man da sagen? Facebook dokumentiert, speichert und erinnert an alles, jeden digitalen Fußabdruck den man in Facebook gesetzt hat. Nicht wenige Arbeitgeber recherchieren die Facebookprofile ihrer potentiellen Arbeiter um sich so ein Bild zu machen. Die klassischen Partyfotos, die Katerbilder, die Vortäuschungen einer Krankheit: Facebook weiß alles, was du ihm mitteilst. Und neuerdings erinnert es dich auch daran. „Heute vor….“ blinkt es fast täglich auf. So wird man mit seiner Vergangenheit konzentriert, deshalb weiß ich, dass ich sechs Jahre auf Facebook bin. Und weil es gar so brutal lustig ist alte Statusmeldungen zu teilen, werden hier Perlen meines 17-jährigen Ichs geteilt. 17 war offensichtlich ein sehr prägendes Alter. Etwas depressiv. Etwas betrunken. Schule. Und eine Band:
Nachdem der erste Status in die Welt posaunt wurde, fällt vor allem auf, dass Facebook zu Beginn eher wie Twitter verwendet wurde. Jede Kleinigkeit musste geteilt werden. Auch der körperliche Zustand nach der gestrigen Nacht:Dann schon ein erstes Highlight, quasi die Initialzündung für meinen ersten Text hier am ALPENFEUILLETON: Der Besuch der Hansi Hinterseerwanderung (Text hier nachzulesen). xD war einmal ein gängiger und cooler Smiley:
Sechs Jahre – eine lange Zeit, Filme die mittlerweile Klassiker sind, wurden damals erst veröffentlicht. So auch jener eines gewissen Quentin Tarantinos, indem in Österreicher Namens Waltz mitspielt und später mit einem Oscar (seinem ersten) ausgezeichnet werden sollte. Und dann gab’s doch noch einen Oscar für einen Film…
Dann kommen wir zur Kategorie: „Wörter und Gefühle“. Sowas macht man einfach nicht. Nicht gestern, nicht heute, schon gar nicht morgen. Facebook als Ort des Vertrauens – keine gute Idee. Keine gute Idee. An mein junges Ich – geh scheißen. Niemand will das hören:
Offensichtlich hat die Schule auch wieder einmal angefangen. Natürlich nicht ohne kommentiert zu werden:
Sport, Sport und noch mal Sport. Da hat sich ausnahmsweise nichts geändert:
Musikalisch, musikalisch:
Persönliches Highlight zum Schluss:
So genug entblößt. Wer traut sich nachzuziehen?
Und man bemerke auch Schreibweise. Sich selbst in der dritten Person zu kommentieren war 2009 auch noch voll ok!
LG Jasmin
*die Schreibweise. Warum habt ihr keinen „Bearbeiten“-Button? 😉