Endlich haben wir ihn, den ersten Gastro Artikel auf Alpenfeuilleton. Lange haben wir gewartet. Ganze drei Jahre. Aber das erste Mal sollte eben etwas Besonderes sein. Etwas ganz Besonderes. Und das haben wir nun endlich gefunden. „Alter de ham Fritz Kola da!“, rief ich laut aus, als ich die Karte zum ersten Mal in Händen hielt. Wenn das nicht mal besonders ist. Und dann noch diese Burger. Diese Burger. Doch. Lest einfach selbst.
Es war am vergangenen Freitag. Wie Freitage halt so sind, schlenderten wir, Lisa und ich, nach getaner und vor bevorstehender Arbeit durch die Straßen Innsbrucks. Und das mit dem so typischen, leeren Blick auf Lager. Und immer und immer und immer wieder stellten wir uns die selben Fragen. Wo sollen wir Mittagessen? Wieso gibt es in Innsbruck immer nur das Gleiche? Warum ist alles so teuer? Warum gibt es nichts gesundes, was doch gut schmeckt und nicht viel kostet? Wieso sind wir nicht in München, Berlin, oder Hamburg? Mensch Hamburg. Weißt du noch? Damals. Im Sommer 2011.
Rumms. Da standen wir. Mit großen Augen. Mitten in der so vertrauten Museumstraße, die uns seit Jahren, außer Baustellen, nicht viel Neues brachte. Doch an diesem Freitag sollte sie uns überraschen. Standen wir doch Mitten in der Innsbrucker Innenstadt, keine fünf Gehminuten vom Goldenen Dachl entfernt vor den großen Scheiben eines neuen Restaurants. Genau da wo früher. Moment. Was war da früher nochmal für ein Geschäft? Ach egal. Wir standen also vor diesen Scheiben, sahen uns im Spiegelbild und dahinter unzählige, zufrieden dreinblickende, Burger mampfende Menschen. Da mussten wir rein.
Ein Schritt durch eine Türe. Ein Schritt in eine andere Welt. Kaum hatten wir das Lokal betreten, war Innsbruck so fern, wie … . Leicht panisch stellten wir fest, dass kein Platz mehr frei zu sein schien. Angst. Ein gestresster, aber freundlicher Kellner musste uns die Panik in den Augen angesehen haben und erlöste uns. Im hintersten Eck, dafür direkt vor der offenen Küche, bekamen wir unseren Platz und umgehend die Karte serviert. Und da war er, der eine Augenblick der mich innerlich vor Freude aufschreien und tatsächlich glauben ließ, Innsbruck für einen Monent verlassen zu haben. „Alter de ham Fritz Kola da“. Fritz Kola. DAS Kultgetränk aus Hamburg. Ein Moment wie damals. 2011.
Nach einem sorgfältigen Studium der Speisekarte, die uns unter anderem verriet, dass das Burger-Fleisch ausschließlich aus Tirol (Metzgerei Juffinger, Hinterthiersee) und die Brötchen ausschließlich aus Innsbruck (Bäckerei Kröll) kommen, wählte ich die einfachste aller Varianten. Einen Burger ohne großen Schnick-Schnack, um den Geschmack nicht zu verfälschen, handmade Fritten und hausgemachtes Ketchup.
Wahrscheinlich habe ich mich zu oft und zu laut über Fritz Kola gefreut. Auf jeden Fall stand nach dem Essen gleich Ella bei uns am Tisch. Die Chefin des Hauses. Wie es für uns, also für Lisa und mich, eben so üblich ist, konnten wir nicht anders als alles über das Ludwig zu erfahren. Wieso macht man in Innsbruck ein Burger Restaurant auf? Warum nennt man es Ludwig? Wieso kommt das Fleisch aus Hinterthiersee? Wieso habt ihr Fritz Kola auf der Karte?!!!!! Warum gibt es zum Kinder Burger Brokkoli und Erbsen? Die Antworten auf diese Fragen würden hier den Rahmen sprengen. Deshalb, vor dem Fazit noch ein paar Fotos. Die Antworten auf die oben gestellten Fragen bekommt ihr dann im nächsten Artikel.
Fazit: Wer in Innsbruck einen Burger essen will, bei dem man weiß woher die Zutaten stammen und der am besten auch noch würzig, ehrlich und echt nach Fleisch, Tomate, Blattsalat und krossem Brötchen schmecken soll … Wer all das in einem Lokal erleben will, das den Anschein erweckt, als wäre es irgendwo am Prenzlauer Berg in Berlin, oder in Hamburg Ottensen … wer also für eine knappe Stunde dem Innsbrucker Alltag entfliehen will und das gänzlich ohne in den Zug oder ins Flugzeug zu steigen … ja der sollte unbedingt „Ludwig – das Burger Restaurant“ besuchen. (und bitte nicht enttäuscht sein, wenn man nach dem Verlassen des Lokals sich doch „nur“ Mitten in Innsbruck wiederfindet) Und nicht vergessen. Mehr zum Thema Burger und Co gibt es bald genau hier zu lesen. Weil. Alpenfeuilleton goes Gastro.
Alter, da bekommt man ja direkt Heimweh! Und erstmals das Gefühl, dass man in Innsbruck etwas verpasst (aber ja, ich kann mir Fritz Kola beim Kiosk um die Ecke holen).
Bin gespannt, was IBK sonst noch kulinarisch zu bieten hat …
Alter. Schön, wenn ein Fernweh Artikel, Heimweh erzeugt 😉 Und ganz schön unfair, dass es bei dir im Kiosk um die Ecke Fritz Kola gibt.
zT Heimweh. Dann musst halt mal wieder bei uns vorbeischauen!!!
Felix und Lisa, vielen Dank für euren Artikel. Ich hatte beim Lesen tatsächlich Tränen in den Augen, so sehr habe ich mich darüber gefreut! Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg mit eurer Arbeit. Ella.
Danke Ella für dein Feedback. Das freut mich/uns wirklich sehr. Der nächste Ludwig Besuch ist schon eingeplant. 😉 Und natürlich Teil 2 des Artikels.
Fritz Cola und die weltgrößte Auswahl an Gin-Destillaten kriegt man auch im STOLLEN 1930 in Kufstein!
Auf diesen Artikel hin ein halbes Jahr später endlich einmal Zeit gehabt dort zu speisen, inklusive Rezension.
Sehr fein!
https://loeffeldieb.wordpress.com/2015/04/12/verdammt-gute-burger-ludwig-das-burger-restaurant-in-innsbruck/
Lieber Löffeldieb.
Schön, dass unser Artikel dich ins Ludwig gebracht hat. Würde uns natürlich sehr freuen, wenn du uns in deinem Artikel verlinken würdest. Viel Erfolg weiterhin mit deinem Blog.
Liebe Grüße
oh da muss ich hin, wenn’s es noch gibt! 🙂