Das Thema Lebensmittelverschwendung ist momentan wieder sehr präsent und das nicht ohne Grund: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden von uns Menschen pro Jahr weggeworfen. Noch deutlicher wird diese Zahl, wenn man bedenkt, dass dies rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel ist.
Wir Europäer (ebenso wie die Nordamerikaner) werfen zwischen 95 und 115 Kilogramm Essen pro Jahr weg, wovon das meiste Obst und Gemüse ist. Dazu kommen dann natürlich noch die Berge an Lebensmitteln, die der Einzelhändler aussortieren muss.
Bei Bruno
Seit über einem Jahr bin ich mehrmals die Woche bei Bruno`s Fruchtinsel in der Markthalle und erlebe hautnah wie heikel die Kunden bei Obst und Gemüse tatsächlich sind. Eine kleine Delle, ein kleiner dunkler Fleck, eine komische Form oder eine etwas schrumpelige Haut und schon kommt den Käufern das Stück Obst oder Gemüse sprichwörtlich nicht mehr in die Tüte.
Bei jedem meiner Besuche geht Bruno eine Runde durch seinen Stand und sammelt mir all jenes zusammen, das nicht mehr den „Standards“ der Kunden entspricht. Ich für meinen Teil freue mich natürlich, das Obst und Gemüse vor der Tonne zu bewahren und daraus noch ein leckeres Gericht zaubern zu können – dem Kochtopf ist es nämlich egal, ob das Obst / Gemüse eine Delle oder einen Fleck hat. Abgesehen davon schmeckt erst reifes Obst so richtig lecker, findet ihr nicht? Nichts desto trotz ärgert es mich jedes Mal, wenn ich diese heikle Einkaufsmoral vor Augen geführt bekomme.
Verwertungphilosophie
Um euch von meiner Verwertungsphilosophie zu überzeugen, werde ich ab sofort einmal wöchentlich einen Lebensmittelverwertungs-Tipp sponsored by Bruno`s Fruchtinsel geben und den ein oder anderen damit hoffentlich etwas zum Umdenken bewegen. Zum Einen sind dies natürlich Rezepte, zum Anderen jedoch auch Tipps rund um die Themen Lagerung, richtiger Einkauf und Umgang mit dem MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum). (Quelle für die oben genannten Fakten)
Mein heutiger Besuch bei Bruno bescherte mir jede Menge süßer Marillen.
Was mach ich bloß mit so vielen Marillen? Da schossen mir als erstes die Marillen-Topfen Knödel meiner Mama in den Kopf. Natürlich musste ich die klassische Variante in eine glutenfreie, low Carb Variante á la Koch mit Herz verändern. Ich hoffe, es schmeckt euch trotzdem so gut wie bei Mama 😉
Hier also mein erster Lebensmittelverwertung-Tipp in Form eines Rezeptes für …
Rezept
Marillen Topfen Knödel (low carb, glutenfrei)
Zutaten (4 Personen)
- 8 Marillen
- 100g Kokosfett oder Butter
- 150g low carb, glutenfrei Semmelbrösel (von Dr. Almond) oder grob geriebene Mandeln
- 2 EL KokosblütenzuckerFür den Topfenteig:
- 150g Magertopfen
- 100g Topfen (20% Fett)
- 2 Eier
- 100g Kokosfett oder Butter
- 150g Mandelmehl oder geriebene Mandeln
- optional: 8 Stück Schokolade
Die Schritt für Schritt Zubereitung findest du HIER.
Workshop Einladung
Mehr zum Thema Resteverwertung und gesunde Ernährung erfährt ihr bei meinem Clean Eating Koch- & Ernährungsworkshop.
Nächster Termin:
- Juni 2016 um 18.00 Uhr (Markthalle Innsbruck)
Anmeldungen per Email an kochmitherz@aon.at
Anmeldeschluss ist der 22. Juni 2016.