„Back to the roots“ und ein Restaurant-Tipp

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Gasthaus VS Restaurant
Meine ursprüngliche Meinung über Gasthäuser war selbstverständlich nicht ganz richtig. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass man in den bodenständigen, meist familienbetriebenen Gasthäusern, zum Einen SELBST GEMACHTES (also „CLEAN’es“) Essen, mit regionalen und saisonalen Zutaten (!!) und das auch noch zu einem sehr fairen Preis bekommt. Zum Anderen genießt man hier, den in vielen Restaurants vermissten, freundlichen Service in gemütlicher Atmosphäre – oftmals sogar mit idyllischem Gastgarten.
Überraschend ist jedoch, dass ich gerade in diesen Lokalen, kaum bis gar keine Besucher meiner Generation antreffe, sondern hauptsächlich Pensionisten und Familien mit kleinen Kindern. Wir (meine Generation) legen immer mehr Wert auf „no waste“, Regionalität, Saisonalität, „clean eating“ – warum also nicht auch die Tiroler Tradition der familienbetriebenen Wirtshäuser stärken und diesen hin und wieder einen Besuch abstatten?
Innsbruck und seine Feriendörfer
Meine bessere Hälfte und ich lieben die Freizeitmöglichkeiten in Innsbruck und Umgebung und versuchen immer wieder neue Regionen und neue Gasthäuser oder Almen zu erkunden. Man sagt aber auch: „Don’t change a winning horse“ – so ist es auch mit Wirtshäusern, die einen überzeugt haben. Kommen wir nach Lans, stoppen wir gerne beim Gasthaus Walzl und genießen ein leckeres Mittag- oder Abendessen im schattigen und ruhigen Gastgarten.


 Restaurant Test: Gasthof Walzl, Lans


Einmal nichts bitte!
Hat man mich als Gast zu Besuch, kommen einige Hürden auf einen zu. Der erste Test, den das Servicepersonal durchläuft beginnt bei der Getränkebestellung: „Einmal Leitungswasser bitte!“.
Ich ärgere mich oft über Augenroller oder genervte Blicke, nicht aber in den (meisten) Gasthäusern. Hier denkt man wohl ähnlich wie ich: Wir leben in einer Region mit einer unglaublich guten Trinkwasserqualität, warum also ein stilles Mineral bestellen, wenn es noch besser aus der Leitung kommt?
Einmal Extrawurst bitte!
Hürde zwei folgt spätestens bei der Essensbestellung: „Den Maibock (Rehbraten) in Pfifferelingsauce mit Rahm-Kohlrabi bitte – statt den Serviettenknödel bitte einen gemischten Salat“. Meine Bestellung wird dankend angenommen.
Seit kurzem steht auf der Speisekarte des Gasthauses Walzl, dass man pro Beilagenänderung 1,50 € verrechnet. Auch wenn ich dies nicht für nötig empfinde, ist es mir 1,50€ Wert, das für mich perfekte Gericht, ohne Diskussion oder anderen Schwierigkeiten zu bekommen.

Der Maibock (Rehbraten) am Teller.
Der Maibock (Rehbraten) am Teller.

 
Meine Begleitung ist ein einfacher Gast: Er bestellt den Rinderrücken mit Ofenkartoffel, Sauerrahmsauce und Knoblauchbaguette (ohne Extrawurst).
So sieht ein anständiger Rinderrücken aus.
So sieht ein anständiger Rinderrücken aus.

Sowohl der Maibock als auch der Rinderrücken waren qualitativ sehr hochwertig, ausgesprochen lecker, mengenmäßig völlig ausreichend und auch preislich sehr fair.
Für den Maibock wird 16,50€ (18,00 € mit geänderter Beilage) verrechnet, der Rinderrücken kostet unschlagbare 19,50€ (wo bekommt man schon ein Steak für diesen Preis?).
Fazit: 5 von 5 Punkten


Workshop Einladung 
Mehr zum Thema Resteverwertung und gesunde Ernährung erfährt ihr bei meinem Clean Eating Koch- & Ernährungsworkshop.
Nächster Termin:
29. Juni 2016 um 18.30 Uhr (Markthalle Innsbruck)
Anmeldungen per Email an kochmitherz@aon.at.
Anmeldeschluss ist der 22. Juni 2016.

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