Morgen ist es endlich so weit. Ab dem 22. September 2017 (06:30 Uhr) kräht der HAHN ganz offiziell in Innsbruck. Das neue Frühstückslokal am Terminal (Marktplatz) öffnet täglich ab halb sieben seine Pforten. Bis 13 Uhr kann dann nach Lust und Laune gefrühstückt, gebruncht oder Meeting gehalten werden. Wir waren für euch vorab dort und haben die neue Location getestet.
Was beim Eintritt durch die gläserne Tür sofort auffällt: der Raum hat sich komplett geändert. War man vom Vorgänger-Lokal eine riesige Bar, die sich fast bis in den Eingangsbereich zog, gewöhnt, so wirkt der HAHN deutlich aufgeräumter. Ein wenig erinnert das Feeling an ein verlängertes Wien-Wochenende, wenn man diverse Frühstücksbars, die ihre Heimat oft direkt an in einem Wiener Hotel haben, besucht. Als Gast darf man im HAHN so gut wie alles. Das Buffet ist übersichtlich und reichlich bestückt – so reichlich, dass man im ersten Moment an leichter Überforderung leidet. Mit was beginnen? Wie läuft das zu Hause? Erst pikant, dann süß? Müsli vorab oder hinten nach? Kaffee braucht es ja auch noch, oder?
Wer sich, so wie ich, lieber an einen Tisch setzt und dank vorgefertigter Frühstücksvarianten die stressigen Buffet-Gedanken loswerden will, kann das tun. Im HAHN kann, muss man sich aber nicht vom Buffet bedienen. Da die frische Zubereitung am Grill vom Chef persönlich angepriesen wird und auch die Service-Mitarbeiter mit erwartungsvoll funkelnden Augen Gerichte wie Ham & egg oder Rührei anbieten, greifen wir zu. Nach gefühlten vier Minuten Wartezeit werden zwei dampfend heiße Spiegeleier und vier (fast) knusprig gebratene „Schinken-Radln“ serviert. Der optische Eindruck überzeugt, der erste Biss auch. Ebenso der zweite, der dritte und auch der vierte. (dann wars fertig!)
Der Kaffee im Hahn hat nichts mit typischem Hotel-Frühstücksraum-Kaffee zu tun. Den verabscheue ich (der Autor dieses Textes) nämlich abgrundtief. Bei der Kaffee-Maschine scheinen die HAHN-Initiatoren jedenfalls (Gott sei Dank!) nicht gespart zu haben. Der Espresso hat sich seinen Namen verdient. So richtig, richtig, richtig italienisch schmeckt er zwar (noch) nicht, aber in Südtirol könnte er durchaus zu Hause sein. Und so einen Espresso bekommt man in Innsbruck ja nicht all zu oft.
Fazit: Hinter dem Namen HAHN coffee & breakfast hätte – ob des aktuellen Trends im Herzen der Alpen – durchaus eine Art Hipster-Lokalität vermuten können. Hipster-Chic sucht man hier aber vergebens. Der Hahn erinnert auch nicht an Hamburg oder Berlin und punktet nicht mit Vintage-Möbeln und hausgemachten Limonanden-Kreationen, sondern überzeugt mit zeitlosen Klassikern in ansprechender, hoher Qualität. Eingangs habe ich erwähnt, man fühlt sich im HAHN fast nach Wien versetzt. Und in Wien weiß man bekanntlich wie man frühstückt. Wer auf Kräuter-Spinat-Grünkern-Limo mit Holunderessenz aus Omis Garten und auf das Gala-Frühstück mit Kaviar und Preis-Schock-Garantie verzichten kann und einfach ein (sehr) gutes, unaufgeregtes, gemütliches Frühstück genießen will, geht ab morgen in den HAHN. So einfach ist das manchmal.
P.S.: Ab 14 Uhr verwandelt sich der HAHN in einen Seminar/Meetingsraum.