Seit Anfang Februar gelten die neuen Tarife der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Für uns Grund genug, um bei den Menschen nachzufragen, was sie davon halten. Nachgfrag und zuaghorcht haben wir sowohl in persönlichen Gesprächen, als auch bei einem Facebook-Aufruf, der eine rege Diskussion entfachte. Hier die Argumente.
Preise und Tarifstruktur
Was läuft in ibk anders wenn viele andere österreichische städte die öffis für normale Preise (ca1€) anbieten können?
Das Ergebnis ist eine immer höher werdende Schwarzfahrerzahl (zugegeben berufe ich mich auf privat empirische Analysen), eine steigende Boykottbereitschaft und ein dementsprechender, wiederholter Preisangleich.
Ich erkenne nach wie vor keine Strategie hinter der Preisgestaltung der IVB.
Die Jahreskarte ist zwar billiger geworden, ist dafür aber nicht mehr übertragbar, was für manche Familien ein großer Nachteil ist.
Denjenigen die jetzt über die teuren Einzeltickets jammern war es offenbar auch bisher schon egal statt € 1,52 (4er Block) € 2 zu bezahlen, und ein Mehrfahrtenticket lohnt sich immer, auch wenn man nur ganz selten fährt.
Studententicket
Zwang zum Abo bedeutet wenig Flexibilität für alle, ein Studierendenticket wird erneut auf die lange Bank geschoben … wo doch noch ein 50 Euro Ticket vor der Wahl und ein 150 Euro Ticket mit Beginn 2014 vor den Medien angekündigt wurde.
Uns Studierenden bringt die Reform wiedermal nix – danke, liebe IVB!
Vorverkauf
Unzählige Verkaufsmöglichkeiten? Wenn ich mir ein Ticket beim Automaten kaufen will, muss ichs entweder genau haben oder ich zahle per Bankomatkarte. Dies dauert jedoch wieder relativ lang. Zeit die man meistens nicht hat.
Wohnt man zB am Mitterweg dann hat man nur den automat beim merkur. In näherer umgebung ist nichts wo ma tickets kaufen kann von daher ist der Kauf beim Fahrer die einzige möglichkeit. Oder soll ma die 3 stationen schwarz fahren und dann a ticket kaufen?
Es gibt nicht nur Ticketautomaten, sondern u.a. auch die Handyapp, sowie unzählige Trafiken in der ganzen Stadt, der Verkauf beim Fahrpersonal ist ein Anachronismus, der angesichts der technischen Entwicklung eigentlich unnötig geworden ist.
Anreize, das Ticket im Vorverkauf zu besorgen, sind wohl eine der ganz wenigen Möglichkeiten, wie die IVB schneller und pünktlicher werden kann.
Finanzierung und Öffi-Alternativen
Das Ziel sollte ja sein, möglichst viele Menschen dauerhaft zum Öffi-fahren zu begeistern. Dauerhaft. Also nicht wenn das Auto grad nicht zur Verfügung steht … Von dem her macht die Tarifanpassung in diese Richtung schon Sinn.
Warum finanziert man das ganze nicht durch eine Citymaut? Weniger Autos in der Stadt + günstigere Öffi-Tickets, was gibt’s schöneres? Damit wär dann sicher auch eine so notwendige Entlastung für Studierende drin.
Angesichts der derzeit niedrigen Benzinpreise (so nieder, wie seit 2009 nicht mehr), eine Farce. Zumal die werte IVB den Preisanstieg für Tickets jahrelang mit steigenden Spritpreisen begründet hat.
"Nachgfrag, zuaghorcht, aufgschriebn" (kurz nza) ist eine neue Rubrik am ALPENFEUILLETON. Bei "nza" beleuchten wir Themen die beschäftigen, fragen die Leute auf der Straße und in den sozialen Netzwerken nach ihrer Meinung. Die im Artikel aufgelisteten Zitate sind direkt übernommen und nicht bearbeitet. In einem zweiten Teil, diskutieren wir die unterschiedlichen Argumente und schauen uns an, inwiefern diese wirklich zutreffen.
Die neue Tarifgestaltung ist a Witz. Dass sich die Grünen damit rühmen kann ich nicht verstehen. Familien werden massiv benachteiligt. Wenn man z.b. seine 2 Kinder mit dem Bus zu Schule bringt und wieder abholt, konnte man dies 2014 um ca. 70 % günstiger tun! Auch, dass das übertragbare Ticket gestrichen wurde belastet viele Familien massiv.
No-na-ned werden mehr Jahrestickets verkauft – jede Familie, die bis jetzt mit einem Ticket ausgekommen ist, muss sich jetzt gleich mehrere Jahreskarten kaufen.
Sehr klug von der Stadtregierung – Respekt!
Für mich überwiegt der Komfort. Ich mach meine Wege zukünftig so oft wie möglich mit dem Auto! Das war in den letzten Jahren anders!