Nicht gerade auf der anderen Seite der Welt, aber doch drei Viertel des
Weges dorthin: Wir befanden uns in Victoria, Hauptstadt der kanadischen
Provinz British Columbia, gelegen auf Vancouver Island (nicht zu verwechseln mit der Stadt Vancouver auf dem Festland).
Es war Sonntag Vormittag. Wir stiegen im Zentrum aus dem Bus und
gingen in Richtung Hafen. Schon auf den ersten Blick war zu erkennen, dass sich da irgendwas abspielte: Männer in dunkelblauen Uniformen standen auf der Straße herum, etliche hielten Fahnen.
Was konnte das bedeuten?
Nun – selbst wenn man sich nur kurze Zeit in Kanada aufgehalten hat,
dann weiß man, was zu tun ist: Fragen. Gleichgültig, wie lästig, wie unsinnig, wie naiv die Frage des Touristen sein mag, er oder sie kann praktisch immer mit einer geduldigen, freundlichen Antwort rechnen. Wirklich erstaunlich.
Also: Wir fragten einen Polizisten, der an der Ecke einer Kreuzung auf
seinen Einsatz wartete.
Heute werde der Exekutivbeamten gedacht, welche im Dienst ums Leben
gekommen sind, erklärte er uns. Etliche Formationen würden die Straße am
Hafen hinunter marschieren und dann an einer Zeremonie beim Parlamentsgebäude teilnehmen.
„Where are you from?“, fragte er uns.
„Austria.“
„Oh,“ freute er sich, „we’ve been there! – What’s that guy called? Adolf
Mozart?”