Wieder einmal hat ein Hai an unserer Küste einen Schwimmer angefallen und tödlich verletzt. Hat im Blutrausch zugebissen und einen Schwerverletzten verblutend zurückgelassen. Als die Rettungskräfte eintrafen, war das Opfer bereits verstorben.
Allein 57 Hai-Verletzte gab es im letzten Jahr und zehn Tote. Und jedes Jahr wieder ziehen wir Fischer vergeblich in Demonstrationszügen vor den Regierungssitz und fordern: Lasst uns den Hai töten, sobald er sich bewohnten Küsten nähert! (Und welche Küste wäre inzwischen nicht bewohnt?) Das Blutbad muss ein Ende nehmen! Die Behörden dürfen nicht länger untätig zusehen, sonst nehmen wir das Gesetz in die eigene Hand! Wir geben uns nicht länger zufrieden mit den billigen Argumenten städtischer Eliten wie „Ökosystem“ und „Artenschutz“, die uns jedesmal vorgesetzt werden, wenn wir die Bilder von Verletzten in die Höhe halten? Wir fordern endlich Menschenschutz! Wir Fischer und Touristiker sind schließlich die Betroffenen, und wir sagen: Der Hai muss weg! Er dezimiert unsere Fischbestände, frisst hemmungslos den Lohn unserer Arbeit. Wenn er wenigstens weit draußen jagen würde, wäre das ja noch tolerabel. Aber hier bei uns? Nein danke!
Artenschutz hin, Artenschutz her. Fischer und Besitzer von Hotels und Strandbars, tut euch zusammen, denn der Hai vernichtet unsere Lebensgrundlage! Immer wieder nähern sich diese bösartigen Tiere unseren Küsten, weil es hier Fressen im Übermaß gibt. Und wer wird am Ende noch bei uns schwimmen und surfen wollen, wenn das so weitergeht? Bürger, greift zur Harpune, sobald ihr so ein Untier sichtet! Auf dem Meer sieht euch schließlich keiner. Haltet zusammen und haltet den Mund, und jeder von euch ist ein stiller Held!
Und selbst wenn es lange dauern kann, bis der letzte Hai im Ozean vernichtet ist, es wird uns gelingen! Es ist ein Generationenauftrag, eine Tierart auszurotten, die uns derart ins Gehege kommt. Irgendwann wird uns die Menschheit Verständnis entgegenbringen und jenen Dank zollen, der uns gebührt!
© Regionale Fischereizeitung eines abgelegenen Küstenbezirks, „Fisherman´s Issues“, ungefähr vergleichbar mit der Tiroler Bauernzeitung.