Gerade noch war Woman Day und Frauen erhielten auf alle Einkäufe saftige Rabatte. Das war gut, denn eine Woche darauf folgt schon der Equal Pay Day.
Ab dem 22. Oktober, sagt uns die Statistik, arbeiten die Frauen hierzulande für den Rest des Jahres ohne Bezahlung. (Nicht dass sie das bis dahin nicht meistenteils auch vorher schon getan hätten!) Und spätestens dieses Datum erinnert wieder einmal daran, dass, wenn Frauen ihre Tage haben, das immer mit Unannehmlichkeiten und Schmerzen verbunden ist.
Denken wir nur an den traditionellen Muttertag: Da muss Frau geduldig im Bett liegen bleiben, bis Mann und Kinder es geschafft haben, das Frühstück herzurichten. Dann muss man sich, schon halb verhungert, noch zu Tränen gerührt das Gedicht vom Jüngsten aufsagen lassen. Mittags schließlich wird man im überfüllten Gasthaus von überforderten Kellnern nach langer Wartezeit irgendwie abgespeist, und anschließend muss auch noch der obligate Muttertagspaziergang absolviert werden, obwohl man die Füße nach einer langen Arbeitswoche lieber vor dem Fernseher hochlagern würde.
Oder der Hohe Frauentag: Da marschiert alles im Lande auf, was Rang und Namen hat, die Frauen dürfen, als Marketenderinnen verkleidet, Schnaps an Würdenträger ausschenken, und dann werden ganz viele Männer für ihre Verdienste geehrt.
Und der Internationale Frauentag ist erst recht nicht schmerzbefreit: Denn da liest man in sämtlichen Zeitungen, wie schlecht es den Frauen weltweit geht und was alles dagegen seit Jahrzehnten immer noch nicht unternommen wurde.
Also, ehrlich, auf diese Frauen-Feiertage würden wir gerne verzichten, wenn wir dafür nur einen Monat Gleichberechtigung eintauschen könnten!