Die Annahme, dass sich sogenannte „Bad News“ bei uns Menschen weitaus deutlicher auf unseren Erregungszustand auswirken als es gute Nachrichten tun, wurde im Jahr 2019 bestätigt. In 17 Ländern weltweit hat ein Forschungsteam um den kanadischen Kommunikationswissenschaftler Stuart Sorokadas besagtes Phänomen im Rahmen einer Studie, an der insgesamt 1.200 Teilnehmer:innen beteiligt waren, untersucht.
Mithilfe der Messung von Puls und Hautleitfähigkeit, Merkmale, die uns Aufschluss über den Erregungsstand eines Menschen geben, kam das Forschungsteam zu ihrem Ergebnis, das sie sich durch den sogenannten „Negativitätsbias“ erklären. Dieser bedeutet, dass sich negative Emotionen, Gedanken oder Erlebnisse psychisch stärker als neutrale oder positive auswirken, auch wenn diese in gleicher Intensität auftreten. Dieses sozialpsychologische Phänomen war für uns Menschen vor tausenden von Jahren zwar überlebenswichtig, ist heute aber oft nicht mehr als ein lästiger Begleiteffekt.
So ist es nicht verwunderlich, dass in den verschiedensten Medien überwiegend schlechte Nachrichten dominieren, werden wir Leser:innen von diesen doch vermehrt angezogen. Dadurch hat es für uns auch des Öfteren den Anschein, dass auf der Welt ausschließlich negative Dinge passieren, und wir von einer Krise in die nächste schlittern, ohne, dass sich zwischendurch etwas Positives ereignet. Um diesen Mythos jedoch etwas zu entkräften, habe ich es mir für diesen Artikel zum Wochenausklang zur Aufgabe gemacht, ausnahmslos über die positiven Ereignisse der vergangenen Tage aufzuklären und zehn davon für Sie aufzubereiten.
Um aufzuzeigen, dass vielleicht doch nicht alles so schlecht ist, wie es scheint.
– Der Weltwetterorganisation WMO zufolge, soll sich das Ozonloch bis Mitte der 2060er überall schließen.
– Die Mitgliedsstaaten der UN einigten sich nach 15 Jahren Verhandlungen auf ein Abkommen zum Schutz der Hochsee. So sollen künftig mindestens 30 Prozent der Weltmeere als Schutzgebiete ausgewiesen werden.
– Anfang Februar führte Portugal eine Inklusionsquote ein. So müssen Unternehmen ab 100 Mitarbeiter:innen nun mindestens ein Prozent beeinträchtigte Menschen einstellen.
– Die Zahl der Wildtiere in Uganda, darunter unter anderem Elefanten, Berggorillas und Büffel, nimmt wieder zu. So leben heute viermal mehr Elefanten in dem ostafrikanischen Land, als in den 1980er-Jahren.
– Georgien zog das geplante „Agentengesetz“ nach Massenprotesten wieder zurück. Das Gesetz hätte bewirkt, dass sich Medien und Nichtregierungsorganisationen, die mehr als 20 Prozent ihrer Finanzierung aus dem Ausland erhalten, als „Agenten unter ausländischem Einfluss“ registrieren hätten müssen.
– Bei einem Pilotprojekt im niederländischen Texel wurde erstmals klimaneutraler Wasserstoff aus Meerwasser gewonnen.
– Kanada will Plastikmüll bis zum Jahr 2030 vollständig verbieten. So sollen über das kommende Jahrzehnt 1,3 Millionen Tonnen nicht-recycelbaren Plastikmülls und mehr als 22.000 Tonnen von umweltverschmutzenden Teilen wie Flaschen und Zigarettenkippen, vermieden werden.
-Ärzt:innen des Universitätsklinikums Düsseldorf ist es kürzlich gelungen, einen krebskranken und HIV-positiven Menschen mithilfe einer Stammzellentransplantation von beiden Erkrankungen zu heilen. Dies ist zuvor weltweit erst zweimal gelungen.
– Lidl und Aldi haben beschlossen, kein Obst und Gemüse mehr per Luftfracht in die Schweiz zu importieren. Damit sollen jährlich 5000 Tonnen an CO2 eingespart werden. Seit dem Jahr 2020 flogen die Discounter auch kein per Flugzeug importierte Fleisch- und Fischprodukte ein.
– Sambia, ein Land im südlichen Teil von Afrika, schaffte Ende Dezember 2022 die Todesstrafe ab. Zudem hob Präsident Hakainde Hichilema ein Gesetz, welches harte Strafen bei Präsidentenbeleidigung vorsah, auf.