„Lieber Gott mach, dass sich der Tennisspieler den Arm bricht!“
Seit über die Zwangsgebühr OBS jeder Haushalt von der Krake ORF umwürgt wird, gehen bei den Wohnungsinsassen die Wogen hoch.
Die Spontanen fangen an zu beten und bitten Gott um einen rettenden Bruch am Tennisarm des Tennis-Profis.
Manche legen einfach die Geräte still und konzentrieren ihre Wut auf jene Sendungen, die irgendwie noch durchsickern, wenn nicht rechtzeitig der Stecker gezogen worden ist und noch etwas Akku-Saft im Gerät schlummert.
Andere finden sich mit ihrem Schicksal ab und denken daran, dass sie vielleicht einmal den ORF nutzen werden, wenn sie krank, immobil oder debil sind.
Die dritte Gruppe notiert sich jeweils konkret, was sie gerade zur Weißglut bringt, in der trüben Hoffnung, etwas verändern zu können, wenn man es formuliert.
Eine Gefühlswallung ganz oben auf der Affront-Karte kumuliert im sogenannten Tennis-Ärger, der an manchen Tagen stündlich über den ORF ausgestrahlt wird.
In grauer Vorzeit hat offensichtlich ein kluger Tennismanager mit dem ORF einen Vertrag abgeschlossen, wonach täglich mindestens einmal über „den“ Tennisprofi Österreichs in den Weltnachrichten berichtet werden muss.
Egal ob er spielt oder nicht, ob er verletzt ist oder auf Reha, ob er im physischen Aufbautraining ist oder in einer Burnout-Klinik zu neuen Kräften findet:
Seit knapp fünfzehn Jahren müssen alle Zwangskunden des ORF eine tägliche Meldung über diesen Tennisspieler anhören, was etwa so aufregend ist, wie wenn täglich übertragen wird, wie der ZIB-Moderator vor dem Funkhaus einparkt.
Jetzt hat dieser lästige österreichische Tennisspieler seinen Rücktritt angekündigt, der naturgemäß sehr österreichisch langsam vonstatten geht.
Manche Zwangsbeglückte beten deshalb zur Vorsicht weiter, Gott möge ihm einen gebrochenen Arm verpassen, damit wenigstens sie in absehbarer Zeit erlöst sind.
Überhaupt hat es Tennis so an sich, dass es sehr aggressiv wirken kann.
Im Oberland in der Nähe eines Seitenablegers des Jakob-Wegs steht im Wald ein Schild in Pfeilform: „Pennis“.
Das bringt so manchen meditativen Wanderer aus dem Schritt und auf blöde Gedanken.
STICHPUNKT 24|43, geschrieben am 19.05. 2024