… will be bad boys. Auch wenn viele im Publikum es ihnen nicht abnehmen, weil diejenigen ja immer ganz laut selbst verkündet haben, wie böse sie seien …
Wenn Jean Diddy Combs aka Rapper Puff Daddy oder Till Lindemann von Rammstein plötzlich wegen mehrfacher Vergewaltigung von Frauen vor Gericht stehen, ist das denn verwunderlich, nachdem sie jahrelang nichts anderes getan haben, als ihre Frauenverachtung und Gewaltfantasien unter Applaus in die Menge zu röhren?
Wenn Donald Trump sich brüstet, er könnte in der Öffentlichkeit jedes Verbrechen begehen und damit davonkommen, ist es da verwunderlich und reine Bösartigkeit seiner Gegner, wenn gegen ihn diverse Anklagen wegen diverser sehr öffentlich begangener Straftaten laufen? Und wenn er seine politischen Konkurrenten zu Staatsfeinden erklärt, die eingesperrt und vernichtet gehören, wen wird es wundern, dass es bereits, wie zu McCarthys Zeiten, Verhaftungslisten für die Zeit nach seinem Wahlsieg geben soll?
Wenn Putin und seine aus ausgebildeten Geheimdienstlern bestehende Regierung den gesamten liberalen Westen zum Feind erklärt, den es zu vernichten gilt, wer glaubt immer noch, das sei nur großmäuliges Geschwätz eines Wichtigtuers und nicht ernst gemeint, obwohl bereits mehrfach geheimdienstliche Strategiepapiere geleakt (und von realen Vorkommnissen bestätigt) wurden, die detailliert auflisten, wie mittels typisch geheimdienstlicher Mittel — nämlich Desinformation, Terrorismus, Bestechung und der Förderung bestimmter politischer Gruppierungen — sowohl afrikanische als auch europäische Staaten unterwandert und schließlich entdemokratisiert werden sollen?
Und wenn einer sich hierzulande mit gezielt eingestreuter Nazidiktion als „Volkskanzler“ anbietet und seine Gefolgschaft sich darin einig ist, Österreich nach dem Modell Orbans in eine „illiberale“ (d.h. autoritär geführte) „Demokratie“ verwandeln zu wollen, wenn diese Partei uns als neutralen Staat ohne EU-Verteidigungsgemeinschaft jedem Angriff schutzlos auszusetzen will, kritischen Journalismus und eine funktionierende Justiz auszuhungern und Sozialleistungen ausschließlich an österreichische Staatsbürger zu vergeben verspricht (um sich dann als Bollwerk gegen eine aus existenzieller Not vermehrt entstehende „Ausländerkriminalität“ zu gerieren), wenn hochrangige Mitglieder dieser Partei sich mit autoritären und rechtsradikalen Partnern quer durch die EU zusammenschließen, um die europäische Staatengemeinschaft handlungsunfähig zu machen und sie so, strategisch bereits durchgeplant, letztlich aufzulösen, wenn also diese Partei an die Regierungsmacht kommt und nur die Hälfte ihrer Ankündigungen wahr macht, dann werden sich manche „noch wundern, was alles möglich ist“.
Es ist eben nicht nur leeres Stammtischgerede und Geschrei von sich als starke Männer gerierenden Wichtigtuern. Es ist keine Satire und keine absichtslose Kunst, wenn Politiker oder solche, die an die Macht drängen, die Bürger gegen verbriefte Grundrechte aufhetzen. Wir müssen sie leider ernst nehmen. Es sind echte bad boys!
PS: Im Internet finden sich über 60 Fälle von nachweislich rechtskräftig verurteilten FPÖ-Funktionären aufgelistet: https://www.spoe.at/fpoe-einzelfaelle/. Auch wenn die Liste von der Konkurrenzpartei erstellt wurde, die im Laufe ihrer Geschichte selbst auch nicht ausschließlich Saubermänner aufzuweisen hatte: 60 Verurteilte sind nun doch um einiges mehr bad boys, als andere Parteien anzubieten haben. Ganz zu schweigen von den noch unabgeschlossenen Korruptionsverfahren, wie z.B. in Graz, wo sich die nächsten bad boys dem naiven Wähler schon als sexy — aber in Wirklichkeit ganz harmlose — Helden präsentieren …