Wie aufmerksame Leser meiner Kolumne schon wissen, sind wir nun seit über
vier Wochen auf Elternzeitreise in unserem VANTourer Kastenwagen in Norwegen unterwegs. Das bedeutet für mich Workation to the max.
Wie in der vorletzten Ausgabe schon erzählt, arbeite ich daran meine Arbeit von „always on“ auf bestimmte Zeiten zu legen. Das klappt mal besser und mal weniger gut. Aber davon will ich heute gar nicht schreiben.
Heute geht es ums Campen. Die große Freiheit auf vier Rädern. Ein Traum, der hier in Norwegen sogar ein bisschen Realität wird. Man darf zwar nicht wild Campen aber eigentlich überall stehen bleiben, um zu übernachten. Wenn es oberhalb des Polarkreises dann 24 Stunden hell ist, trägt das maßgeblich zur Entspannung bei.
Camping ist allgemein sehr entspannt. Man parkt das Auto, stellt Tisch und Stühle auf, nimmt einen Drink, kocht, spült ab, putzt ein bisschen um den Bus herum, spielt mit dem Kind, sitzt im Stuhl, kocht, spült ab, putzt ein bisschen… ihr wisst worauf ich hinaus will. Es ist eine einfache Routine, die extrem entschleunigt und immer wieder wiederholt wird.
Doch genau das ist es, das beim Campen Spaß macht, einfach etwas zu tun nur damit es getan ist. Ich habe die Stühle und den Tisch sicher schon 25 mal aus dem Kofferraum geholt und auch wenn man sich davor immer fragt, ob es notwendig ist, hat es sich immer ausgezahlt. Ich bin prinzipiell jemand dem es egal ist Sachen öfter zu machen oder der nochmal in die Stadt fährt, weil er etwas vergessen hat oder genau in dem Moment gerne hätte. Am Anfang fragt man sich, ist es nötig? Meistens zahlt es sich aus.
Auch wenn unser VANTourer wirklich sehr luxuriös ist, ist Camping immer mit Minimalismus verbunden. Auch das ist etwas, das ich gerne mehr in mein Leben einbauen würde und hier vor allem in Beziehungen.
Beim Camping steht man irgendwo am Stell- oder Campingplatz neben anderen Menschen. Man kommt ins Gespräch, hilft sich gegenseitig und verbringt einen netten Abend miteinander ohne sich wirklich zu kennen. Keine Fragen zu Politik, Corona oder Religion sondern einfach ein Gespräch übers Reisen, Wohnmobile oder oben angesprochene Rituale. Eine gute Zeit mit netten Menschen, mit denen man sich vielleicht sonst niemals unterhalten hätte, weil sie eventuell mal einen Corona-Leugnungspost abgesetzt haben oder in einem anderen Thema nicht der gleichen Meinung sind.
Also auch hier mein Tipp – entschleunigt eure Beziehungen und konzentriert euch auf das Wesentliche. So verbringt man eine gute Zeit. Denn Zeit bekommt man nicht zurück.
Be nice.