(c) Michael Baumgartner

The power of being nice XXIX

oder - bitte sehr gerne Beef!

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Ja, die Grillsaison ist eröffnet, aber nein, darum geht es heute nicht.

Sondern um eine Serienempfehlung. Auf Netflix ist schon seit einiger Zeit die großartige Miniserie Beef zu finden. Der Begriff Beef kommt aus dem Hip-Hop-Jargon und beschreibt eine aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Rappern. Doch damit hat die Serie nur indirekt zu tun.

In Beef geht es nicht um Hip-Hop sondern um den glücklosen Bauunternehmer Danny Cho, gespielt vom großartigen Steven Yeun, der einigen vielleicht aus The Walking Dead bekannt ist und der erfolgreichen Unternehmerin Amy Lau, gespielt von Ali Wong, die man vielleicht als Stand-up Comedian schon gesehen hat.

Wie man an den Namen schon erkennen kann, spielt die Serie in der asiatischen Community von Los Angeles, ein weiterer Aspekt, der die Serie für mich spannend macht.

Die Geschichte beginnt eigentlich ganz harmlos. Danny wird auf einem Baumarktparkplatz von einem weißen SUV die Vorfahrt genommen. Klingt jetzt nicht nach einem Aufhänger für eine erfolgreiche Netflix Serie, aber weit gefehlt. Von da an entwickelt sich nämlich ein wirklicher Beef zwischen den beiden Protagonisten.

Auch wenn viele Aktionen natürlich sehr überspitzt dargestellt sind, kann man sich doch sehr gut in beide Charaktere hineinversetzen. Und sind wir uns ehrlich, wer ist nicht schon einmal im Auto durchgedreht.

Über den Verlauf der 10 Episoden machen sich Amy und Danny das Leben gegenseitig zur Hölle und man erfährt viel darüber, wie sie zu den Personen geworden sind, die sie sind und unter welchem gesellschaftlichen Druck sie eigentlich stehen.

Lee Sung Jin hat es geschafft, eine Serie zu kreieren, die einen von Anfang an fesselt. Auch dank der extrem guten Schauspieler, die den ganzen Frust und die Unzufriedenheit perfekt in die Köpfe und Herzen der Zuschauer transportieren und uns wiederum einen Einblick in ihre Gefühlswelt geben.

Auch zum Ende hin, welches sich über die letzten beiden Episoden erstreckt und es wirklich in sich hat, nimmt die Serie den Fuß nicht vom Gas.

Was das jetzt alles mit meiner Kolumne zu tun hat?

Wir alle stehen immer wieder unter Druck, ob von außen oder auch von uns selbst auferlegt. Hin und wieder muss der Frust, den der Alltag so mit sich bringt, einfach raus und bei vielen sind andere Verkehrsteilnehmer oder Menschen in Warteschlangen vor der Kasse ein geeignetes Ventil.

Doch nachdem man diese Serie gesehen hat und sich die Konsequenzen eines kleinen Meltdowns vor Augen führt, ist man vielleicht beim nächsten schwarzen BMW, der einen am Grünstreifen der Autobahn nach München mit Blinker und Lichthupe überholt, etwas entspannter und denkt sich: Ich will keinen Beef.

Also seid nett zueinander und vergesst nicht – am Sonntag ist Muttertag“

Noch ein kleiner Tipp:
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Ruheloser Serial Entrepreneur und Podcaster aus Innsbruck. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Redet eigentlich lieber wie er schreibt, aber siehe Satz zu neuen Herausforderungen, weiter vorne. Hat sich seine kindliche Begeisterung für alles was Popkultur betrifft erhalten.

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