(c) Michael Baumgartner

The power of being nice XLIV

… oder „die Jungen wollen nicht mehr arbeiten".

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Neulich habe ich am Nebentisch ein Damengespräch mitbekommen. Nicht, dass ich es gewollt hätte, aber es war nicht zu überhören. Nach Erzählungen aus diversen Urlauben, die von Fernreisen bis zu mehrwöchigen Motorradtouren nach Sizilien reichten, ging es um „die Jungen“.

Dass diese nicht mehr arbeiten wollen und nur noch Freizeit. Immer alles optimieren, um das Maximum herauszuholen und andere, zum Teil auch böse Kommentare.

Ich habe mir das angehört, während ich am Nebentisch versucht habe, die Arbeit für meine vier Firmen zu erledigen, die ich in ein Café verlegen musste, während ich darauf gewartet habe, dass mein Auto in der Werkstatt fertig wird.

Je länger ich zuhörte, desto mehr hatte ich das Bedürfnis aufzustehen und den Damen zu erklären, warum „die Jungen“ (zu denen ich mich übrigens auch zähle) mehr Wert auf Freizeit und Familie legen.

Der Grund ist einfach. Egal wie viel beide Partner arbeiten und wie gut man seinen Job macht, ohne reiche Eltern, Erbschaft oder glückliche Umstände kann man sich nichts mehr leisten. Die angesprochenen Damen, die wahrscheinlich alle in ihren abbezahlten Einfamilienhäusern wohnen, können sich nicht vorstellen, was es heißt, 40 Stunden zu arbeiten und trotzdem keine Chance auf eine Eigentumswohnung zu haben, geschweige denn von einem Haus zu träumen.

Deshalb entscheiden sich viele „Junge“ dafür, weniger zu arbeiten und mehr Freizeit zu genießen. Sie machen also das Beste aus der Not. Wenn man sich für 40 Wochenstunden und 2.500 Euro nichts leisten kann, dann nehme ich auch lieber die 30 Wochenstunden und 2.000 Euro und genieße die gewonnene Freizeit mit meiner Familie und meinen Freunden.

P.S.: Das soll die Leistung der älteren Generationen nicht schmälern, aber sie müssen einfach verstehen, dass sich die Zeiten geändert haben und die Möglichkeiten, sich durch fleißige Arbeit ein Vermögen aufzubauen, die sie als „die Jungen“ hatten, einfach nicht mehr existieren.

Also lasst jeden sein Leben leben wie er will und erzählt euch lieber Geschichten vom letzten Urlaub.

In diesem Sinne be nice und bis zum nächsten Mal.

Ruheloser Serial Entrepreneur und Podcaster aus Innsbruck. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Redet eigentlich lieber wie er schreibt, aber siehe Satz zu neuen Herausforderungen, weiter vorne. Hat sich seine kindliche Begeisterung für alles was Popkultur betrifft erhalten.

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