Es gibt Gründe, wieso immer mehr Start-ups nach Tirol wollen

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Für manche ist es der große Traum. Andere stolpern eher zufällig in die Sache rein. Wieder andere erhoffen sich dadurch eine bessere Zukunft. Egal wie einen der Weg dorthin führt, eines steht jedenfalls fest: Selbstständig sein ist schwer – sich selbstständig machen noch viel mehr. Es braucht Durchhaltevermögen, Biss, finanzielle Unterstützung und letztlich ein gutes Netzwerk und hilfreiche Kontakte. Nützlich dafür – Networktreffen und Start-up Events.
Skinnovation ist so ein Start-up-Event und wie die Recherche innerhalb der Jungunternehmer ergab, ein besonderes. Immerhin geht es hier nicht nur ums Netzwerken, Vorträge anhören und lernen, sondern auch ums Sporteln. Wer bei Skinnovation mitmacht, muss also nicht nur im Kopf, sondern auch in den Beinen fit sein.
Wir waren mit dabei und haben vier Teams zum Elevator-Pitch gebeten. So lange wie der Lift braucht, um oben anzukommen, so lange haben die Teams Zeit, uns von ihrer Business-Idee zu erzählen. 4 Teams, die uns in 3 Minuten überzeugt haben.


Elevator-Pitch #1: Tripsuit (Zeit seit der Idee: 1,5 Jahre)


„Wir machen personalisierte Reisen. Wir fragen dich, wer bist du und was machst du gerne? Auf unserer Website bekommst du dann direkt Vorschläge: Welche Destination, welches Hotel, welche Bar passt zu dir? Reisen über das Internet zu buchen dauert – das wollen wir verändern. Bei uns findest du alle wichtigen Infos und das auch noch auf dich und deine Vorlieben zugeschnitten.“
Euer größter Wunsch aktuell: Da unser Start kurz bevorsteht, wünschen wir uns eine Person die uns hilft das Ding schnellst möglich zu skalieren. Also entweder einen Investor der uns finanziell hilft oder jemanden mit viel Knowhow in Marketing und Vertrieb.
Größte Herausforderung bisher: Das Team zusammenstellen und den Fokus setzen. Wir haben viele Ideen und mussten uns auf ein Thema einigen.
Wo steht ihr in 5 Jahren? Dann sind wir so groß, dass jede Reisebuchung über uns läuft. Das ist unsere Vision!


Elevator-Pitch #2: NakedOptics (Zeit seit der Idee: 1,5 Jahre)


„Wir sind drei junge Burschen aus Österreich. Wir vertreiben Skibrillen online. Da wir so Großhändler, Sporthändler etc. umgehen und direkt am Kunden sind, können wir einen richtig guten Preis garantieren. Gestartet sind wir, weil uns aufgefallen ist, dass es zwar viele tolle Skibrillen gibt, die meisten aber für junge Leute einfach zu teuer sind. Durch unsere Methode können wir die Brillen nun um 60 bis 70 Euro anbieten.“
Euer größter Wunsch aktuell: Wir wollen nachhaltiger werden und in Österreich oder zumindest in Europa produzieren. Und das am besten mit Materialien wie recyceltem Plastik oder biologisch abbaubaren Plastik. Das wäre wünschenswert.
Größte Herausforderung bisher: Wir sind als Lean Startup, ohne großen Druck gestartet. Deshalb hat bisher alles recht gut funktioniert, mit relativ wenig Risiko und konstantem Wachstum.
Wo steht ihr in 5 Jahren? In fünf Jahren soll und wird uns in Österreich jeder kennen, der eine Skibrille kaufen will.


Elevator-Pitch #3: LeafSystems (2013 gegründet, 2,5 Jahre)


„Wir bieten Tabletlösungen für die Gastronomie, so dass der Gast in das Lokal gehen und selbst bestellen und bezahlen kann. Der Kellner muss nur noch Speisen und Getränke vorbeibringen und ist dadurch entlastet. Die Ziele: Umsatz steigern, Kosten senken, Kunden zufriedener machen. Langfristig wollen wir DIE Plattform für die Gastronomie werden. Eine zentrale Seite auf der mehrere Gastrostartups ihre Produkte präsentieren können.“
Euer größter Wunsch aktuell: Viele neue Mitarbeiter die so denken wie wir. Kunden die das Potential erkennen und ihr Gastroleben qualitativ verbessern wollen.
Größte Herausforderung bisher: Das Hineinfinden in die Thematik. Die Challenge: vom Student zum Entrepreneur.
Wo steht ihr in 5 Jahren? Gastronomen vertrauen uns. Wir kümmern uns um die digitalen Möglichkeiten – sie können sich auf ihre Kernkompetenz, den Gast glücklich zu machen, konzentrieren und wir machen den Rest.


Elevator-Pitch #4: Alyeska Skiing


„Wir sind der deutsche Ski-Youtube-Kanal. Wir vermitteln den Leuten die in Deutschland wohnen und im Jahr circa ein bis zwei Mal Skifahren gehen, Skitechniktipps, Tipps für Skigebiete, Hotels, Hütten und vor allem auch für Material. Unser Ziel ist es, den Leuten eine komplette Ski-Experience zu geben, zu zeigen wie schön es in den Bergen ist und ihnen die bestmögliche Vorbereitung zu ermöglichen.“
Euer größter Wunsch aktuell: Personen die unsere Ideen fördern, unsere Gedanken mitdenken und uns coachen, um besser zu werden.
Größte Herausforderung bisher: Das erste Produkt (fitforski) auf den Markt zu bringen, alle Schritte zu absolvieren und auch mal auf die Schnauze zu fallen. (eine Abmahnung in Höhe von 15.000 Euro)
Wo steht ihr in 5 Jahren? Im Idealfall sind wir in fünf Jahren DIE Plattform für die komplette Buchung des Skiurlaubs. Von der Vorbereitung über die Piste bis hin zum Hotel und zum Aprés Ski. Und das als Community!
(off the records verrät mir Marius übrigens, dass Alyeska Skiing schon nach einem halben Tag überlegt, das Business nach Tirol zu verlegen)


Alle Startups haben den Elevator-Pitch in der abgemachten Zeit absolviert. Eine erste Hürde ist genommen. Viele weitere werden folgen. Eines lässt sich abgesehen von den einzelnen Geschäftsideen jedenfalls feststellen: Das Skinnovation-Format funktioniert. Es animiert regionale Start-ups zur Teilnahme und zieht auch Jungunternehmer aus dem Ausland an. Das kann der heimischen Szene und dem (Wirtschafts)Standort Innsbruck nur gut tun. Skifahren und Geschäfte machen – für viele ein guter Grund, um nach Tirol zu kommen und hier zu gründen.
Artikelbild (c) Zweieck Ideenschmiede

Glaubt an das Gute im Menschen. Eigentlich Betriebswirt. Hat das ALPENFEUILLETON ursprünglich ins Leben gerufen und alle vier Neustarts selbst miterlebt. Auch in Phase vier aktiv mit dabei und fleißig am Schreiben.

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