#2 Dead Donkeys Fear No Hyenas

4. Oktober 2017
1 Minute Lesezeit
(c) WG Film, http://www.deaddonkeysfearnohyenas.com/de/#stills

#2 DEAD DONKEYS FEAR NO HYENAS von Joakim Demmer, SWEDEN/ GERMANY, 2017, 80’


Ein investigativer Doku-Thriller von Joakim Demmer über das globale Wettrennen um potentielles Ackerland. Land Grabbing – am Beispiel Äthiopiens zeigt Demmer schonungslos auf, welche rücksichtslosen Praktiken und Akteure hinter diesem Begriff stehen:
Korrupte Regierungen und amtlicher Missbrauch von Entwicklungshilfegeldern, eine zweifelhafte Rolle der Weltbank und der Industrienationen, Enteignung von lokalen Farmern zugunsten von industrieller Landwirtschaft, dubiose Investoren und unheilvolle Exportgeschäfte – auch in die EU – bei zeitgleicher Bedrohung hunderttausender Äthiopier durch den Hungertod. 3 Millionen Menschen leiden darunter – denn ihre Lebensgrundlage ist entzogen und die Umweltzerstörung ist massiv. Nun arbeiten die Entrechteten als billige Tagelöhner auf ihrem ehemaligen Grund und Boden, sind auf Nahrungsmittellieferungen angewiesen. Früher hatten sie Essen, heute haben sie „Arbeit“.
Der Film von Joakim Demmer liefert intensive und atemberaubende Eindrücke und macht betroffen. Er begleitet Kritiker und Journalisten vor Ort, lässt aber auch westliche Investoren und Begünstigte des Landraubs zu Wort kommen. Den Opfern von land grabbing räumt er viel Raum ein, ohne dabei jedoch in seiner Argumentation polemisch zu werden. Dieser sachliche und argumentative Dokumentarfilm erzeugt Widerstand und folgt damit den Erfahrungen vor Ort. Denn dort haben die Betroffenen Nichts mehr zu verlieren.
Tote Esel haben keine Angst mehr vor Hyänen, sie sind bereits tot.
(Website: www.deaddonkeysfearnohyenas.com)
 

 
Das INFF ist ein internationaler Naturfilm-Wettbewerb, der engagierten NaturfilmerInnen eine Plattform bietet, Ihre neuesten Werke zu präsentieren. Vier Festivaltage mit Filmpräsentationen und einem anspruchsvollen Rahmenprogramm laden ein zum fachlichen, ökologischen und künstlerischen Diskurs. Weitere Informationen zum Festival unter www.inff.eu  oder  www.facebook.com/inff.eu

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