In loser Folge stellt das Alpenfeuilleton Ereignisse, Schicksale oder Gegenstände vor, die das Zauberwort „Alpen“ genetisch in sich tragen.
Manche Artikel muss man als Glossist schnell schreiben, weil am Ende des Textes die Welt schon wieder eine andere geworden ist.
Eine rasend schnelle Veränderung geht momentan in den Alpen vor sich. Gletscher, Tiere und Pflanzen sterben zuerst eine Zeit lang wie die Fliegen und später überhaupt aus.
Am Beginn dieses Artikels gelten sieben Tiersorten als typisch für die Alpen. Durch Kraftwerks-, Pisten- und Chalet-Bau geht aber stündlich eine ordentliche Fläche für den Naturgebrauch verloren.
Später veröden diese Flächen und rutschen in die Tiefe, wobei sie meist die letzten Tiere mitnehmen. Diese werden dann am Talboden aufgesammelt und in ein Bio-Museum gesteckt, das ebenfalls auf einer ehemaligen Alpenfläche erbaut ist.
Hier die sieben Tiersorten, die es demnächst nicht mehr geben wird.
1. Gams
Gämsen sind besonders gute Kletterer und leben im Rudel von bis zu 30 Tieren zwischen 1.000 und 3.500 m Höhe. Im Sommer ist das Fell der Tiere gelblich braun und im Winter dunkelbraun bis schwarz. Lebenserwartung: Gämse werden 15-20 Jahre alt. Bei touristischer Nutzung eine Woche.
2. Steinbock
Während Männchen mit bis zu einen Meter langen Hörnern ausgestattet sind und schon mal 120 kg auf die Waage bringen, erkennt man die deutlich kleineren und leichteren (bis zu 50 kg) Weibchen an rund 35 cm langen Hörnern. Lebenserwartung: Die Lebenserwartung der Tiere beträgt 10-20 Jahre. Bei touristischer Nutzung zwei Wochen.
3. Murmeltier
Murmeltiere bringen mit ihrer Länge von rund 65 cm (inklusive Schwanz) bis zu 8 kg auf die Waage. Sie leben in Kolonien und verbringen 90% ihrer Lebenszeit im unterirdischen Bau; 6-7 Monate davon halten sie jährlich Winterschlaf, weshalb sie auch als die Beamten des alpinen Raums bezeichnet werden. Lebenserwartung: Murmeltiere werden durchschnittlich 15 Jahre alt. Bei touristischer Nutzung drei Wochen.
4. Schneehase
Der Schneehase ist ein Verwandter des Feldhasen, hat aber vergleichsweise kleine Ohren. Seinen Namen verdankt er seinem Winterfell, das sich schneeweiß färbt. Im Sommer ist der nachtaktive Schneehase aber braun. Lebenserwartung: Schneehasen leben im Durchschnitt 8 Jahre. Bei touristischer Nutzung vier Wochen.
5. Steinadler
Der „König der Lüfte“ trumpft mit imposanten Körpermaßen auf: Steinadler werden bis zu einen Meter lang, verfügen über eine Flügelspannweite von über zwei Metern und bringen drei bis sieben Kilogramm auf die Wage. Ihr Gefieder ist dunkelbraun und weist im Nacken eine goldene Färbung auf. Lebenserwartung: Die Lebenserwartung eines Steinadlers beträgt 20 Jahre. Bei touristischer Nutzung fünf Wochen.
6. Bartgeier
Mit einer Körperlänge von bis zu 110 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 290 cm wird der Bartgeier noch größer als der Steinadler. Die bis zu 7 kg schweren Vögel sind an ihrem grau bis braun-schwarzen Gefieder erkennbar, das an der Unterseite eine creme- bis rostrote Färbung aufweist. Lebenserwartung: Bartgeier haben eine hohe Lebenserwartung und leben 30-40 Jahre. Bei touristischer Nutzung sechs Wochen.
7. Alpendohle
Mit 70-85 cm Flügelspannweite und 35-40 cm Länge ist die Alpendohle deutlich kleiner als Steinadler, dafür aber häufiger anzutreffen. Sie ist leicht an ihrem schwarzen Gefieder, dem gelben Schnabel und den orange-roten Beinen erkennbar. Lebenserwartung: Die schwarzen Vögel werden bis zu 20 Jahre alt. Bei touristischer Nutzung sieben Wochen.
Während dieser Artikel verfasst worden ist, sind schon wieder zwei Fußballfelder Natur in den Alpen verbaut worden.
(Für diesen literarischen Text sind allgemein zugängliche Tierinformation als Quelle genutzt worden. Die sehr sinnliche Aufzählung selbst stammt aus „Bergwelten“, einem Label, betrieben von Red Bull Media House.)