Krieg oder Frieden?

Eine folgenschwere Entscheidung.

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Dramatische Szenen.

Eine Bande Krimineller ist in eine Innsbrucker Wohnung eingedrungen. Zwei von fünf Räumen halten sie bereits besetzt.

Die dort wohnende Familie ist nicht geflüchtet. Tapfer bietet sie den Einbrechern die Stirn. Immer wieder Wortgefechte. Wüste Drohungen.

Die Polizei wurde bereits alarmiert. Sie verharrt vor der Eingangstür. Ein psychologisch geschulter Beamter hat Kontakt zur Familie aufgenommen.

„Sagen sie den Einbrechern, sie dürfen die beiden Zimmer behalten, wenn sie sie dafür in Ruhe oder gehen lassen.“

Schüsse fallen.

„Schnell. Sagen sie das. Und kommen Sie.“
„Na. Sicha nit. De Wohnung hat schon mein Vata keat. De gibi sicha nit auf.“
„Seien Sie doch vernünftig. Das Leben ihrer Familie wird Ihnen doch zwei Zimmer wert sein.“
„Ja spinni. Leben wir in koam Rechtsstaat? I soll denen mei Wohnung gebn?“
„Nicht die ganze. Nur zwei Räume. Bitte. So können wir all das rasch beenden.“

Mittlerweile ist die Presse am Schauplatz eingetroffen. Eine Korrespondentin berichtet live.

„Ein Familienvater steht vor einer schweren Entscheidung. Verteidigt er sich und seine Familie, auf die Gefahr hin, alle zu verlieren oder soll er nachgeben und so alle retten? Doch wie geht es danach weiter? Sind Einbrecher gute Nachbarn? Wir bleiben dran.“

Vor dem Gebäude skandiert eine wütende Menschenmasse; nein zwei. Die einen fordern ein rasches Ende des Überfalls. Endlich Frieden. Hört auf mit Krieg. Endlich Frieden!!! Die anderen sprechen der Familie Mut zu. Weiterkämpfen!

Wir schreiben Ende Februar 2023. Noch wurde keine Entscheidung getroffen.

Dramatische Szenen. Ausgang offen.

Glaubt an das Gute im Menschen. Eigentlich Betriebswirt. Hat das ALPENFEUILLETON ursprünglich ins Leben gerufen und alle vier Neustarts selbst miterlebt. Auch in Phase vier aktiv mit dabei und fleißig am Schreiben.

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