Ja, dieser Text ist Werbung in eigener Sache. Immerhin spielt unser Mitgründer Felix Kozubek bei diesem Konzert auf der dritten Klarinette selbst mit. Die Werbung lohnt sich aber. Denn beim Galakonzert im Haus der Musik kommen Freunde der Blasmusik definitiv auf ihre Kosten. Versprochen. Die Stadtmusikkapelle Innsbruck Mariahilf/St. Nikolaus schöpft nämlich aus dem Vollen.
Strauss bis Waxman
Mehrere Monate dauerte der Auswahlprozess. Sich von Stücken zu trennen und die richtigen zu wählen, war alles andere als eine leichte Herausforderung. Herausgekommen ist eine bunte Mischung aus Besonderheiten. Bekannte Werke und Werke mit speziellen Hintergrundgeschichten. Orchesterliteratur, Wiener Walzer, Märsche (alt und neu) und Filmmusik. All das gibt es an diesem Abend zu hören. So werden unter anderem Werke von Johann Strauss, Franz Waxman und Emmanuel Chabrier aufgeführt.
„Ein langer Prozess. Und eine noch längere Liste, die sich immer wieder geändert hat. Mal waren es zu viele, mal zu wenige Stücke. Zum Schrecken unseres Obmanns, habe ich mich erst an Weihnachten 2021 final festgelegt. In der längsten Version hatte ich 20 Stücke auf dem Programm“, bestätigt Kapellmeister Stefan Gritscher die schwierige Entscheidungsfindung.
Selbst eine Uraufführung kann man an diesem Abend erleben. Der Tiroler Komponist Martin Rainer wurde mit einem Werk beauftragt, das im Haus der Musik zum ersten Mal vor Publikum präsentiert wird. Und soviel sei schon jetzt verraten. Dieser moderne „Marsch“ hat es in sich. Nicht nur er.
Der besondere Moment
„Im Kaiserwalzer habe ich beim Arrangieren eine Kleinigkeit versteckt. Ganz am Schluss. Das Orchester bleibt stehen. Die letzte Stunde der Monarchie hat geschlagen. Drei Mal erklingt die Röhrenglocke. Ein Abgesang auf eine besondere Zeit. Ein Abgesang auf die Tradition. Vorher feiern wir sie, zelebrieren sie. Und dann wagen wir einen letzten Blick zurück. Wir verabschieden sie. Sie darf wieder gehen“, verrät Kapellmeister Stefan Gritscher eines der Geheimnisse, die beim Konzert entdeckt werden dürfen.
Junges Orchester
Die Stadtmusikkapelle Innsbruck Mariahilf/St. Nikolaus, die heute von Obmann Michael Wildauer geleitet wird, ist zwar schon 100 Jahre alt, die Musiker:innen dafür umso jünger.
Das Orchester aus Anpruggen ist seit vielen Jahren Heimat für Studierende, die auch am Studienort nicht aufs gemeinsame Musizieren verzichten wollen. Das verleiht der Musikkappelle nicht nur immer wieder neue Gesichter, sondern gänzlich neue Möglichkeiten. Auch der eigene Nachwuchs kommt nicht zu kurz, so hat das Jugendorchester, das aktuell von den Jugendreferenz:innen Theresa Schlosser und Leonhard Albrecht betreut wird, seit vielen, vielen Jahre eine lange Tradition.
Die Probenarbeit – sowohl im Jugendorchester als auch bei der Kapelle – hat sich in all den Jahren durchaus verändert – auch die Aufgaben des Kapellmeisters, wie er selbst erzählt: „Die Ausbildung der Musiker*innen ist heute anders als früher. Das stellt mich als Kapellmeister vor gänzlich neue Herausforderungen. Die Musiker*innen sind musikalisch extrem gut gebildet, wissen viel und denken mit. Als Kapellmeister darf ich das nicht ignorieren, muss transparent sein und schlüssig erklären, warum ich eine Stelle so oder so spielen will.“
Der Traum
Ob Jung oder Alt, die Blasmusik hat in Tirol seit jeher einen ganz besonderen Stellenwert, bringt Menschen zusammen und entführt sie für ein paar Stunden aus dem Alltag, hinein in die Geschichte, ins Wien der Kaiserzeit oder bis nach Hollywood. „Man sieht es in den Augen der Musiker*innen. Hat es sie gepackt? Ist es uns gelungen, besondere Momente zu erzeugen? Spüren sie es selbst? Wenn ich das sehe. Dann war es ein gelungenes Konzert. Der mögliche Applaus des Publikums ist dann das Sahnehäubchen“, freut sich Kapellmeister Stefan Gritscher auf einen hoffentlich unvergesslichen Abend.
Freikarten gibt es direkt hier beim Haus der Musik zu erwerben.