Text von Patrick Berger
Ein kurzer Blick in die Geschichte der Menschheit lässt ernsthaft an diesem Sprichwort zweifeln. Auch vor den zwei großen Weltkriegen erkannten die Wenigsten, was uns im Heute als logische Entwicklung erscheint.
Wir befinden uns gerade wieder in einer Zeit, in der wir kleine Schritte auf den Abgrund zu machen und kaum einer möchte sehen oder sich eingestehen wohin dieser Weg führt. Zu viele Menschen sehen einfach viel zu viele Annehmlichkeiten unserer modernen Welt als Selbstverständlichkeit an und erkennen das Paradies nicht, in das uns die Politik und harte Arbeit geführt hat. Das ist immerhin das Paradies von dem die Flüchtlinge denken, das Geld würde auf der Straße liegen. Im Vergleich tut es das auch. Und nur damit ich hoffentlich niemals sagen kann: „Ich hab’s Euch ja g’sagt!“ will ich einige dieser verhängnisvollen Schritte aufzeigen.
Das erfolgreichste Friedensprojekt der Menschheitsgeschichte beginnt zu zerbrechen und niemand sieht es als überdimensionalen Wink mit dem Zaunpfahl. Der Brexit kam zustande, weil dessen Wahlkampf vor Halbwahrheiten strotzte und die diffuse Angst vor einer kleinen Bevölkerungsgruppe, in diesem Fall die Flüchtlinge, schamlos ausgenutzt wurde. Trotzdem sieht kaum jemand ein Warnzeichen darin.
Alle Geschehnisse in den USA und in Europa wirken fast so also ob ein böses Mastermind dahinter stecken würde. Unsere hart erkämpften, gefestigten, aber mittlerweile als selbstverständlich empfundenen demokratischen Werte beginnen aus Angst zu bröckeln. Moment mal… es stecken Masterminds dahinter die offen sagen, sie wollen ganz genau diese Werte zerstören – die Fanatiker vom IS. Offensichtlicher könnte es gar nicht sein und trotzdem lassen sich mehr und mehr Menschen wie Marionetten in diesen Abgrund steuern.
In den USA steht jemand zur Wahl, der schon ganz offen eine Bevölkerungsgruppe für alle Missstände verantwortlich gemacht hat. Diese Person könnte bald den Finger an dem Knopf haben, der unsere ganze Welt vernichten kann. Ich bin mir nicht sicher, ob er ihn einfach mal so drücken würde, wenn ihn morgens ein Terroranschlag zu sehr auf die Nerven geht. Mit solch einer Hau-Drauf-Mentalität, die Trump täglich an den Tag legt, könnte alles sehr schnell eskalieren. Trotzdem sehen auch das nur Wenige als übles Vorzeichen.
Jetzt kommt sogar Godwyn’s Law (je länger eine Debatte andauert desto mehr geht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vergleich zum Nationalsozialismus gezogen wird, in Richtung 1) zum tragen. Aber ich hab nicht damit angefangen. Ein FPÖ Politiker hat nun schon ganz offen in Österreich gesagt, dass er es als Ehre empfindet Nazi genannt zu werden. Gleichzeitig steht ein anderer Vertreter der FPÖ davor in die Hofburg als Bundespräsident einzuziehen. Hofer argumentiert dabei ganz offen damit, dass das erfolgreichste Friedensprojekt der Menschheitsgeschichte (da ist es wieder) doch nur zu einem Wirtschaftsprojekt degradiert werden sollte. Wenn ich in 50 Jahren Geschichtsschreiber sein würde, dann würde ich das absolut treffend als einen ersten Schritt hin zu einem Krieg interpretieren. Nur in der Gegenwart will das natürlich kaum jemand so sehen, während andere sagen, wir befinden uns schon im Krieg. Die scheinen sich das sogar noch zu wünschen.
Ich hoffe natürlich, dass wir überall noch die Kurve kriegen und richtig wählen und der EU-Austritt Großbritanniens die EU eher dauerhaft stärkt anstatt sie zu zerstören. Ich hoffe auch, dass wir wieder zu unserer Stärke finden, die uns zu unseren demokratischen Werten und zu unserem Wohlstand geführt hat und wir mit dieser Kraft den komplexen Problemen und den Fanatikern im IS begegnen. Aber wenn eines der schlimmeren Szenarien eintritt, dann muss ich mich zumindest nicht fragen, wie es so weit gekommen ist.
… und wer diesen doch eher dunklen Aussichten mit etwas Humor begegnen möchte, kann einmal bei Super & SideKickl vorbei schauen!
Titelbild: "War" von Christian Harnisch auf www.flickr.com