(c) Paul Hudson, Rhino, flickr.com
Ich gebe es offen zu. Als mein lieber Vorgänger im Jahre 2011, oder war es 2012, mit der „Lohnt sich das?“ Idee um die Ecke kam, war ich ein wenig neidisch. Wieso war mir nicht so etwas Geniales eingefallen? Einfach und klar und trotzdem für alles offen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist im Menschen ebenso tief verwurzelt, wie die Bedürfnisse nach Essen, Trinken und Liebe. Nun muss man schon ein wahrlich großer Denker sein und sein Leben der Philosophie verschrieben haben, um die Frage nach dem einen großen Sinn unseres Daseins in irgendeiner Form schlüssig beantworten zu können. Die kleine Frage „Lohnt sich das?“ hingegen ist selbst für den intuitivsten Typen einfach zu beantworten. Antworten erhält man nämlich dann, wenn man das Befragte ausprobiert und seine Beobachtungen zusammenfasst. Ein Nashorn streicheln – lohnt sich das? Aus dem dritten Stock springen und „ich bin Superman“ schreien – lohnt sich das? Rohe Meeresfrüchte essen – lohnt sich das? Die Antworten kommen automatisch, unmittelbar und teilweise schneller als einem lieb ist. Das Tolle dabei: Wenn man sich möglichst oft die Frage „Lohnt sich das?“ stellt, kommt man dem Sinn des Lebens von Mal zu Mal ein Stückchen näher. Hat man alles ausprobiert und weiß ob sich die Dinge lohnen, ergibt sich aus dem Bündel an Antworten und Erfahrungen ein recht klares Bild. Vorausgesetzt man überlebt.
Nun habe ich die zweifelhafte Ehre, diese so wunderschöne und lebensverändernde Kolumne von meinem geschätzten Freund und Autoren-Kollegen Boris Sebastian zu übernehmen. Und ich stelle mir im Moment nur die eine Frage: „Lohnt sich das?“ Es wird dauern, bis wir eine Antwort auf diese Frage bekommen. Was sich auf jeden Fall gelohnt hat ist, dass unser beneideter Boris einst diese tolle Idee hatte. Und solche Ideen sind schließlich auch irgendwie der Sinn des Lebens, oder?