The Power of being nice X

oder ein ganz normaler Donnerstag im Mai.

4 Minuten Lesedauer
(c) Michael Baumgartner
AFEU Kolumnist (c) Michael Baumgartner

4:50 Uhr – der Wecker klingelt.

5:10 Uhr – der erste Kaffee. Warum ist der Espresso auf den Raststätten in Italien so viel besser wie daheim?

5:45 Uhr – die letzten Sachen werden ins Auto gepackt. Das geht sich nie aus. Irgendwie wie Tetris am Gameboy. Alles drinnen.

6:10 Uhr – Abfahrt Richtung Italien.

6:20 Uhr – Ha zum Glück noch gestern getankt, da hab ich doch glatt einen Cent pro Liter gespart.

6:30 Uhr – Erster Stau an der Mautstelle Schönberg. Im Auto nebenan diskutieren Eheleute über einen Spurwechsel, am Rücksitz starrt der Fünfjährige wie ein Zombie auf das IPad.

7:00 Uhr – der Brennersee, eigentlich ganz schön, doch jetzt direkt neben der Autobahn nur mehr ein Schatten seiner selbst. Genauso wie die alten Gebäude. Wie das früher hier wohl war? Der Parkplatz im Outlet ist schon voll. Ist die Pizza im Terminus immer noch so gut, und haben die noch den Hitler Wein?

8:00 Uhr – Stau in Sterzing. Da waren jetzt schon ein paar gefährliche Überholmanöver der Mitreisenden dabei. Dieses Sterzing ist eigentlich auch eine ganz nette Stadt und viel mehr wie nur eine Mautstelle. Hmmm hier im Herbst vielleicht wieder mal Törggelen?

8:15 Uhr – In der Sachsenklemme gibt es super Pizza, da bleiben wir am Rückweg stehen.

8:40 Uhr – Franzensfeste schaut irgendwie schräg aus.

9:30 Uhr – Ja, wir sind schon in Bozen! Warnblinker rein, Blick in den Rückspiegel! Okay der LKW hinter uns hat das Stauende auch gesehen. Hey, da ist ja wieder das Ehepaar von Schönberg, diskutieren die immer noch über den Spurwechsel von vorhin? Der Fünfjährige am Rücksitz schläft mal oder ist er ohnmächtig?

10:00 Uhr – Wow der hat‘s aber eilig. Habe den schwarzen Golf im Rückspiegel gar nicht gesehen. Naja zumindest hat er nicht rechts überholt. Lassen wir ihn mal vorbei. Da fährt er, wo der wohl hin muss? Ah jetzt überholt er rechts.

10:02 Uhr – Warnblinker rein. Blick in den Rückspiegel. Gut, das Wohnmobil hat die Warnblinker auch an. Ein gutes Gefühl. Zwei Autos vor uns ist ein schwarzer Golf. Ah die Familie von der Mautstelle. Die können doch nicht immer noch wegen dem Spurwechsel diskutieren. Der Junge ist mal wieder wach, zumindest läuft das IPad wieder.

10:30 Uhr – Hmmm die Rettungsgasse funktioniert nicht so richtig. Okay die Rettung fährt eh am Pannenstreifen.

11:00 Uhr – Warum ist der Espresso auf den Raststätten in Italien so viel besser wie in jedem Kaffeehaus Zuhause? Die Familie vor uns versucht mit Händen und Füßen ihr Frühstück zu bestellen. Der geübte Italienreisende weiß, dass man vorher an der Kassa bestellen muss. Die Espressi munden, das Cornetto di pistacchio ist hervorragend. Als der Vater der Familie von vorhin genervt seine zwei Cappuccini mit Schlagobers und seine Nutella Muffins auf den Tisch knallt, sind wir schon 20 Kilometer weiter.

11:40 Uhr – Reisebus oder Wohnmobil? Schon wieder ein Morello. Die Dinger kosten einfach 250.000 Euro und das ist schon der Fünfte den wir sehen. Verrückt.

12:00 Uhr – High Noon in Affi. Welche Spur nehmen wir denn? Will der da wirklich zwischen den zwei Wohnmobilen durch? 15,60 Euro geht eigentlich.

12:20 Uhr – Ankunft am Lago. Eigentlich ging es eh ganz gut, aber nächstes Jahr fahren wir wieder am Vorabend.

Lasst euch nicht Stressen und schönes langes Wochenende.

Ruheloser Serial Entrepreneur und Podcaster aus Innsbruck. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Redet eigentlich lieber wie er schreibt, aber siehe Satz zu neuen Herausforderungen, weiter vorne. Hat sich seine kindliche Begeisterung für alles was Popkultur betrifft erhalten.

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