Teuerung und Inflation beherrschen seit Monaten Land und Medien, das Geld im Börserl wird immer weniger und das Licht am Ende des Tunnels ist noch nicht zu sehen. Viel mehr fristet die Teuerung ungestört ihr Dasein und mit ihr steigt auch die Inflation weiter an.
Für die aktuelle österreichische Bundesregierung ist dies allerdings kein Problem, sie ist sich keiner großen Verantwortung bewusst und ortet diese ohnehin eher bei den Bürger:innen. Sie sieht ihre Maßnahmen als effektiv und treffsicher an, und wirken diese doch nicht wie gewollt, so sind natürlich alle anderen schuld. Nebenbei benötige es für die Senkung der Inflation und den Weg aus der Teuerung ja ohnehin gar keine großen politischen Maßnahmen, sondern einfach etwas Eigeninitiative. Kombiniert man diese nämlich mit einer Prise Hausverstand und ein wenig guter Willen, so ist die Teuerung im Handumdrehen in den Griff zu bekommen.
Angelehnt an die cleveren, empathischen und geistreichen Aussagen und Ideen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Teuerung folgen nun einige Life-Hacks, die jede:r ganz einfach und ohne größere Hindernisse schnell anwenden kann, um die Krise im Nu zu überwinden:
- Arbeiten gehen
- In Immobilien investieren
- Ein Vermögen erben
- Politiker sein
- Geld sparen
- Die Schuld bei der Europäischen Zentralbank suchen
- Sich die Situation schönreden
- Nicht faul sein
- Nicht in Hysterie verfallen
- Nicht arm sein
- Den Namen Mateschitz tragen
- Für Entscheidungen auf den richtigen Zeitpunkt warten
- Populismus hintenanstellen
- Alkohol oder Psychopharmaka
- Auf Einmalzahlungen warten
- In Italien über Migration diskutieren
- Dem reichsten Zehntel angehören
- Mit der Krise leben lernen
- Auf das Essen und Trinken verzichten
- Geschäftsführer bei OMV, Verbund o. Ä. werden
PS: Um 9,7 Prozent stieg die Inflation im vergangenen April übrigens an, mit ihr unter anderem auch die Preise für Mieten, Gas, Wasser und Lebensmittel. Bei all dem verdienen sich gierige Manager und Unternehmen „dumm und deppert“, während sich Familien am Existenzminimum befinden. Es benötigt deswegen endlich rasche und gezielte Maßnahmen, die auch wirklich bei jenen Bevölkerungsgruppen ankommen, die diese Hilfen so dringend benötigen. Bei jenen, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können, die Kinder zu betreuen haben und deshalb nicht „einfach mehr arbeiten können.“ Für die die hohen Schulkosten ihrer Kinder (u. a. Hefte, Stifte, Kopiergeld, Taschenrechner, Ausflüge, Kinderbetreuung, Klassenkasse, Mittagessen) nicht nichts sind. Die schon in Sozialmärkten einkaufen gehen und trotzdem nicht über die Runden kommen.
Die Bekämpfung der Teuerung liegt nämlich nicht in der Hand von Einzelnen. Einige Menschen können nun einmal nicht „mehr verzichten“, „mehr arbeiten“ oder „mehr sparen“. Wer dies anders sieht, der sollte seine hochprivilegierte Bubble bitte schnellstmöglich verlassen und der Wirklichkeit entgegentreten. Zudem sollten sich die handelnden Politiker endlich jener Verantwortung bewusst werden, die sie gegenüber Land und Volk innehaben, und auch dementsprechend handeln. Österreich besteht nämlich aus wesentlich mehr als nur Immobilienbesitzern, Supermarkt-Konzernen, Energieversorgern, Neureichen und Millionen-Erben.