NFL Woche 11: Verletzungen, Verletzungen, Verletzungen

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Und weiter gehts in der National Football League. Carolina und New England sind noch ungeschlagen, die Bengals mussten letzte Woche gegen die Houston Texans ihre erste Saisonniederlage einstecken. Die Panthers empfingen diese Woche die Washington Redskins, die nach dem 47:14 Rekordsieg letzte Woche gegen New Orleans wieder auf ein Team aus der NFL South treffen. Washington hat anfangs noch mithalten können – 14:14 im ersten Viertel. Es wäre knapp geworden, die Skins gingen für kurze Zeit auch 21:14 in Führung, allerdings zählte der Touchdown, nach einer vermeintlichen Interception, nicht. Dann machte Cam Newton aber ernst und legte richtig los: vier Touchdownpässe in der ersten Hälfte und noch ein Field Goal bedeuteten die 31:14 Pausenführung. Newton fand dabei vier verschiedene Targets – egal ob Running Back oder Tight End, jeder durfte einen Pass in der Endzone fangen. In der zweiten Hälfte beschränkte man sich auf das Wesentliche. Noch ein Touchdown von Funchess und ein Field Goal besiegelten den 44:16 Heimsieg. Den Safety schenkte man Washington am Ende des Spiels um Zeit von der Uhr zu nehmen:
10-0 ist eine enorme Ansage von Carolina, die man wirklich auf der Rechnung für den fünfzigsten Super Bowl haben muss. Vielleicht kommt es zu einer Neuauflage des Super Bowls 38. Panthers – Patriots, es wäre auch die Partie der ungeschlagenen. Noch einmal zur Partie gegen die Redskins: die spektakulären Plays hat aber Washington gemacht. Vor allem Redskins Head Coach Jay Gruden könnte durchaus noch ein brauchbarere Reciever werden:

Die Raben fliegen ins Verderben

Zugegeben, ein großer Fan von Joe Flacco war ich nie. Ich werde das auch nicht mehr werden. Bis heute sind mir seine Pässe unverständlich, wie er den Super Bowl gegen die San Francisco 49ers gewinnen konnte – es kann nur an Jacoby Joney, Torrey Smith uns Anquan Boldin liegen. Die haben damals wirklich jeden kruden Pass des Quaterbacks gefangen. Das hat so gut funktioniert, dass Flacco sogar SB MVP (Most Valuable Player) wurde. Aber ich weiß, in der Offseason ist Flacco ein ganz anderer QB, da funktionieren diese Dinge (vielleicht ist Flacco ja der wahre Magic-Tebow). Heuer kann ihm das garantiert nicht mehr passieren. Nicht nur, weil die Ravens noch eine ganze Portion guten Football spielen müssten um noch in die Wildcard zu kommen, sondern auch, weil sich Flacco gestern das Kreuzband gerissen. Das wars dann für das Jahr. Und weil das noch nicht reicht, hat sich Running Back Justin Forsett auch noch den rechten Arm gebrochen und wird dieses Jahr auch nicht mehr auflaufen. Das Pech klebt an den Händen der Ravens, Flacco, Forsett gesellen sich nur zu den Langzeitverletzten und Leistungsträgern Steve Smith und Terrell Suggs.
Für Flacco übernimmt Matt Schaub, mittlerweile 34, zwei maliger Pro Bowler damals in Diensten der Houston Texans. Letztes Jahr wechselte er von den Texans zu den Raiders, um dann von Rookie Derreck Carr auf die Bank verdrängt zu werden. In der heurigen Offseason schloss er sich den Ravens an, die jetzt auf ihn setzen müssen. Für Forsett springt Rookie Javorius „Buck“ Allen ein. Gestern hat’s in einem Spiel mit sehr kuriosem Ende noch einen 16:13 Sieg gegen die St. Louis Rams gegeben. Die Kicker beider Mannschaften vergeigten am Ende noch Field Goals, ehe Neo-(aber gleichzeitig auch Alt-) QB Case Keenum noch einmal fumbelte und Ravens Kicker Justin Tucker doch noch das entscheidende FG erzielen konnte.

Wiedersehen mit Cincinnatti

Carson Palmer spielte insgesamt acht Saisonen mit und bei den Cincinnatti Bengals. Nachdem er 2010 in Ungnade gefallen und zu den Oakland Raiders wechselte, schloss er sich 2013 den Arizona Cardinals an. Die Bengals mussten bekanntlich letzte Woche gegen die Houston Texans ihre erste Saisonniederlage einstecken, Palmer wollte mit den Cardinals nachlegen. Es kam also zum Duell Palmer-Dalton, letzterer war für den Abgang Palmers hauptverantwortlich.
Die Cardinals sind nach dem Sieg gegen Seattle letzte Woche unangefochten an der Spitze der NFC West, die Bengals an der Spitze der AFC North. Palmer war vor allem zu Beginn komplett von der Rolle und warf gleich zwei Interceptions, Dalton fand seinen Tight End Tylor Eifert zum Führungstouchdown. Das Spiel nimmt Fahrt auf, Palmer findet Fells – Ausgleich. Nächster Drive, Dalton spielt einen kurzen Pass auf RB Giovani Bernard, 42 Yards aber noch zwei zu kurz. Der andere RB Hill darf die zwei Yards in die Endzone gehen. 14:7 zur Pause.
14:14, die Cardinals schicken die Bengals daraufhin gleich zwei mal 3&Out und können ihre beiden Drive wiederum zu zwei Touchdowns umwandeln. Hill schafft den Anschlusstouchdown, die Cardinals anschließend nur ein Field Goal. 31: 21 in der Mitte des vierten Viertels. Dalton stemmt sich noch einmal mit allem was er zu bieten hat dagegen, findet wieder seinen Tight End Eifert, 31: 28, ein Field Goal und es riecht nach Verlängerung. Das Field Goal kam dann auch. 31:31, noch knapp eine Minute zu spielen. Palmers Offense startet an der eigenen 16, findet zwei mal Fitzgerald und kann den Ball bis an die gegnerische 28 Yard Linie bringen. Ein anschließendes Foul der Bengals bringt noch einmal 14 Yards ein. Auftritt des Arizona Kicker Catanzaro. Sechs Sekunden zu spielen – FG is good. Die Bengals, vor einer Woche noch ungeschlagen verlieren also innerhalb von sechs Tagen gleich zwei Spiele.

Flieg ab, Adler

Ok, Sam Bradford hat bis jetzt in Philadelphia nicht überzeugen können. Aber das der Erstrundenpick von 2010 schon im ersten Spiel nach seiner Schulterverletzung letzter Woche so schmerzlich vermisst wird, das hätte wohl niemand gedacht. Mark Sanchez übernahm den Posten des Spielführers gegen die Tampa Bay Buccaneers. Die Buccaneers könnten nach dem Sieg gegen die Dallas Cowboys in Woche 10 gleich das nächst eTeam aus der NFC East schlagen. Neben Bradford bisher eher enttäuschend: Neuzugang DeMarco Murray. Letztes Jahr noch Rushing Leader, funktioniert der Running Back in der Offenive der Eagles noch gar nicht. Auch gestern fumbelte er gleich bei seinem ersten Snap, die Eagles konnten sich den Ball aber sichern. Sanchez machte seine Sache im ersten Drive anständig, ein Touchdown auf Hoff schloss den Drive ab.
Dann kam aber wirklich der große Auftritt von Jameis Winston. Insgesamt warf der Rookie fünf Touchdowns, keine Interception und 246 Yards. Ebenso herausragend aber ohne Touchdown: Running Back Doug Martin mit 235 rushing Yards. Sanchez auf der Gegenseite 261 Yards, zwei Touchdowns und drei Interceptions, DeMarco Murray kam auf 64 rushing Yards. Am Ende ging das Spiel 45-17 aus. Tampa steht bei 5-5, durchaus überraschend an dritter Stelle der NFC South. Für die Eagles wird es nicht besser, 4-6 bedeuten den dritten Platz in der NFC East. Großer Gewinner dieser Runde sind die sich in der Bye Week befindenden New York Giants, die mit 5-5 an der Spitze bleiben. Dallas gewann bei der Rückkehr von QB Tony Romo zwar das Spiel gegen Miami Dolphins, steht mit 3-7 aber noch etwas abgeschlagen am letzten Platz. Die Eagles verlieren zudem noch TE Zach Ertz, der mit einer Gehirnerschütterung nach einem bösen Hit ausfiel.

Zeit für die Backups

Selten gab es so viele (namhafte) Verletzte wie heuer. Peyton Manning erwischte es jetzt auch. Nach seinem sehr eigenartigen Rekordspiel, fällt der Quaterback-Veteran aktuell wegen einer Sehnenentzündung am Fuß für unbekannte Zeit aus. Einige malen gar den Teufel an die Wand und zweifeln an einer Rückkehr des 39-Jährigen. Es wäre eine echte Tragödie, würde die großartige Karriere von Manning auf diese Art und Weise enden. Allerdings ist es schon eine Tragödie, den Altmeister in dieser Form spielen zu sehen. Jetzt startet auf jeden Fall Brock Osweiler für die Denver Broncos. Gegen die Chicago Bears kam der 25-Jährige (an seinem Geburtstag) zu seinem ersten Karrierestart. Und siehe da, 20 von 27 Pässen fanden den richtigen Abnehmer, 250 Yards, zwei Touchdowns, keine Interception. Auf der anderen Seite Cutler, 265 Yards, eine Interception, kein Touchdown. Es war ein sehr knappes Spiel, Denver setzte sich am Ende mit 17:15 durch.
Colin Kaepernicks Zeit in San Francisco dürfte vorbei sein. Der 28-Jährige wurde ja schon vor drei Wochen auf die Bank gesetzt, jetzt setzte man ihn wegen einer Schulterverltzung auf die Injured List. Die Saison ist damit vorbei und vermutlich auch Kaeps Karriere bei den 9ers. Man wolle sich alle Optionen offen lassen und sich etwaige Trade-Angebote anhören. Kaepernick dürfte nicht wie Tebow abstürzen, noch gibt es einige Teams denen er weiterhelfen kann. Derweil übernimmt Blaine Gabbert die Spielführung in San Francisco. Gestern gab’s das Hassduell gegen die Seattle Seahawks, bei denen kurz vor Spielbeginn „Beastmode“ Marshawn Lynch ausfiel. Lynch unterzieht sich heute Untersuchungen, sollte er operiert werden müssen (im Bereich des Bauches), droht er die restliche Saison auszufallen. Also war wieder Rookie Thomas Rawls an der Reihe 209 Rushing Yards, 46 Receiving Yards, zwei Touchdowns. Bitter für all jene die ihn nicht mehr im Fantasy-Team aufstellen haben können.
Bei den 9ers fiel RB Carlos Hyde ebenfalls aus. Shaun Draughn war für ihn im Spiel, allerdings lange nicht so explosiv wie Rawls. Seattle gewann 29:13, die restlichen Touchdowns steuerte WR Rookie Tyler Lockett bei. Gabbert erzielte insgesamt 4 Yards mehr als Wilson, erzielte aber nur einen Touchdown.

Detroit gewinnt, Rückkehr der Cheeseheads, DeAndre ist der Receiver der Saison

Oakland Raiders gegen Detroit Lions. Charles Woodson gegen Calvin Johnson. Derreck Carr gegen Matthew Stafford. Das Duell ging an die Lions. Etwas überraschend, die Lions gewannen die letzten zwei Spiele, die Raiders müssen jetzt schon drei Wochen auf einen vollen Erfolg warten. Gerade weil die Lions Amari Cooper komplett aus dem Spiel halten konnten – gerade einmal ein Pass für mickrige vier Yards konnte der Rookie erzielen. Stafford scheint sich wieder zu erfangen, gestern lief er sogar zu einem Touchdown. In der NFC North bleibts spannend.
Weil Green Bay das Spitzenspiel bei den Minnesota Vikings gewann. Aaron Rodgers darf also endlich wieder über einen Sieg und über die Tabellenführung jubeln. 30:13 gewannen die Packers, es war doch recht eindeutig, obwohl das Spiel spannender war, als es das Ergebnis vermuten lässt. Beide Mannschaften stehen wieder bei 7-3.
Auch bei den Houston Texans fällt Starting-QB Brian Hoyer aus, für ihn spielt TJ Yates. Beide QBs haben aber dasselbe Target: DeAndre Hopkins. Der 23-Jährige zerstört die Liga nach Belieben, hält bei neuen Touchdowns (Ligaspitze) und bei den drittmeisten Receivingyards (1045). Auch die New York Jets konnten ihn nicht stoppen, beim 17:24 steuerte er zwei Touchdowns bei.

Devonta Freeman (Gehirnerschütterung) ist übrigens auch verletzt

Woche 11:

Tennessee Titans @ Jacksonville Jaguars 13:19
Indianapolis Colts @ Atlanta Falcons 24:21
St. Louis Rams @ Baltimore Ravens 13:16
Washington Redskins  @ Carolina Panthers 16:44
Oakland Raiders @ Detroit Lions 13:18
Denver Broncos @ Chicago Bears 17:15
N.Y. Jets @ Houston Texans 17:24
Dallas Cowboys @ Miami Dolphins 24:14
Tampa Bay Buccaneers @Philadelphia Eagles 45:17
Kansas City Chiefs @ San Diego Chargers 33:3
Green Bay Packers @ Minnesota Vikings 30:13
San Francisco 49ers @ Seattle Seahawks  13:29
Cincinatti Bengals @ Arizona Cardinals 31:34
Buffalo Bills @ New England Patriots

Standings Woche 11:

AFC

AFC East W L T Per.
New Englnad Patriots 9 0 0 1.000
Buffalo Bills 5 4 0 .556
New York Jets 5 5 0 .500
Miami Dolphins 4 6 0 .400
AFC North W L T Per.
Cincinnati Bengals 8 2 0 .800
Pittsburgh Steelers 6 4 0 .600
Baltimore Ravens 3 7 0 .300
Cleveland Browns 2 8 0 .200
AFC South W L T Per.
Indianapolis Colts 5 5 0 .500
Houston Texans 5 5 0 .500
Jacksonville Jaguars 4 6 0 .400
Tennessee Titans 2 8 0 .200
AFC West W L T Per.
Denver Broncos 8 2 0 .800
Kansas City Chiefs 5 5 0 .500
Oakland Raiders 4 6 0 .400
San Diego Chargers 2 8 0 .200

NFC

NFC North W L T Per.
Green Bay Packers 7 3 0 .700
Minnesota Vikings 7 3 0 .700
Chiacgo Bears 4 6 0 .400
Detroit Lions 3 7 0 .300
NFC East W L T Per.
New York Giants 5 5 0 .500
Washington Redskins 4 6 0 .400
Philadelphia Eagles 4 6 0 .400
Dallas Cowboys 3 7 0 .300
NFC South W L T Per.
Carolina Panthers 10 0 0 1.000
Atlanta Falcons 7 3 0 .700
Tampa Bay Buccaneers 5 5 0 .500
New Orleans Saints 4 6 0 .400
NFC West W L T Per.
Arizona Cardinals 8 2 0 .800
Seattle Seahawks 5 5 0 .500
St. Louis Rams 4 6 0 .400
San Francisco 49ers 3 7 0 .300

Übrigens behaupten nicht wenige, dass dieses Eichhörnchen mehr Rushing Yards als Eddie Lacy in der gesamten Saison, erzielen konnte:
Titelbild: Facebook / Tampa Bay Buccaneers

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