Im tiefen Schneetreiben von Denver musste Peyton Manning abermals passen. Der Fuß, die Rippen und weitere kleinere Wehwehchen, machten einen Einsatz gegen seinen Erzfeind Tom Brady unmöglich. Backup Quaterback Brock Osweiler war wieder an der Reihe. Nach dem Sieg letzte Woche gegen die Chicago Bears, wollten die Broncos den Patriots die erste Saisonniederlage zuführen. Im späten November kann es schon passieren, dass einige Spiele in sehr winterlichen Ambiente stattfinden. Gestern war es wirklich so weit, der Schnee lag auf dem Feld, die Linien mussten freigeschaufelt werden – ein wahres Footballfest. Rob Gronkowski freute sich besonders:
Getting the feeling that this game is gonna be a Snow Day kind of game! #chills
— Rob Gronkowski (@RobGronkowski) November 29, 2015
Auf Seiten der Patriots fiel neben Edelman auch Receiver Amendola aus. Brady lässt deshalb seine alte und sehr innige Liebesbeziehung zu seinem Tight End Gronkowski wieder aufleben. Gronk eröffnet das Offensivfeuerwerk – 23 Yard Touchdown, 7:0 Patriots. Erstes Viertel um. Will man gegen die Patriots gewinnen, darf man sich keine Fehler erlauben. Osweiler traf im zweiten Viertel eine falsche Entscheidung – Interception. Brady findet Chandler, Touchdown New England, 14:0. Denver antwortet in Form von Running Back Ronny Hillman: ein schöner Lauf über 19 Yards – 14:7 und auch gleichzeitig der Pausenstand. In der Pause wurde dann mächtig Tee getrunken, denn im dritten Viertel passierte gar nichts. Bis zu diesem Play:
63 Yards Pass, 21:7. Keine guten Vorraussetzungen für Osweiler und Co. Die Antwort liefert C.J. Anderson mit einem Lauf über 15 Yards. 21:14. Die Denver Abwehr wird zu diesem Zeitpunkt zum unglaublichen Hulk, da kommt nichts vorbei. Den anschließenden Drive kann die Broncos-Offensive in ein Field Goal umwandeln. 21:17. Dann der Schockmoment für die Patriots: knapp zwei Minuten vor Schluß, verletzt sich Gronkowski am Knie. Der Tight End wird mit dem Wagen in die Kabine gefahren. Das Spiel – wenn nicht sogar die Saison – ist für Gronk beendet. Osweiler riecht die Sensation:
Werfen kann er. Caldwell fängt den zum Touchdown abschließenden Pass in der Endzone. Erstmals führen die Broncos – 21:24. Brady wirft auf die Receiver die noch da und fit sind, kommt an die gegnerische 29. Das Field Goal geht sich aus: 24:24 – Overtime. Die Patritos gewinnen den Münzwurf, ein Touchdown würde das Spiel beenden. Denvers Abwehr ist diesmal nicht zu überwinden, Brady wird three and out geschickt. Anderson abermals:
Das war’s. Die Patriots verlieren ihr erstes Saisonspiel. Die Broncos gewinnen mit Brock Osweiler. Mannings Zeit dürfte jetzt vorbei sein. Auch wenn er fit sein würde, Osweiler vertritt ihn deutlich besser, als Manning selbst spielen könnte. Das Spitzenspiel hielt was es versprach.
Großzügig an Thanks Giving
Vergangenen Donnerstag fanden traditionell drei Spiele statt: neben den immer spielenden Detroit Lions und Dallas Cowboys, trafen sich dieses Jahr zudem die Green Bay Packers und die Chicago Bears. Nachdem die Packers in der Vorwoche Divisionsgegner Minnesota bezwingen konnten, hatten sie diese Woche die Bears zu Gast. Bei den Bären spielt QB Jay Cutler still und heimlich die Saison seines Lebens: 14 TDs, sechs Interceptions und ein Rating von 92.5 konnte der 32-Jährige so auch noch nie erreichen. Auch in diesem Spiel warf er 200 Yards und einen Touchdown und hatte logischerweise maßgeblichen Anteil am 17:13 Sieg der Bears in Green Bay. Die Packers wurden also neben den Lions auch von den Bears zu Hause besiegt. Nach einem 6-0 Start, spielten die Packers eine 1-4 Serie. Würden die Vikings am Sonntag ihr Spiel gegen Atlanta gewinnen, wäre Green Bay schon einen Sieg hinter Platz Eins der Division.
Die Detroit Lions zerstörten die Philadelphia Egales. Matthew Stafford warf beim 45:14 Sieg fünf Touchdowns, drei davon auf Star-Receiver Calvin Johnson. Philadelphia konnte nicht wirklich dagegen wirken, die Tage von Coach Chip Kelly könnten bald gezählt sein. Ganz im Gegensatz zu Lions‘ neuem Offensivcoordinator Jim Bob Cooter. Unter ihm kann Stafford wieder sein gesamtes Potential abrufen. Die Lions könnten die Saison nach 0-6 Start also noch versöhnlich abschließen. Einen von den drei TDs muss man zeigen – doppelte Manndeckung macht da nichts:
Weiterhin ungeschlagen bleiben die Carolina Panthers. Die Dallas Cowboys konnten ihnen trotz des wieder-genesenen Tony Romo nicht gefährlich werden. Ganz im Gegenteil – Romo kam, warf und scheiterte. Gleich drei Interceptions warf der QB-Veteran ehe er sich abermals das Schlüsselbein brach. Saison vorbei, für die Cowboys sind die Playoff-Chancen, man glaubt es kaum, aber immer noch intakt. Cam Newton und seine Panthers sind hingegen wahrlich das Team der Stunde. Das Auftreten in der Offensive als auch in der Defensive ist beeindruckend. Man sieht das da eine Einheit am Platz steht, die mit einer Selbstverständlichkeit Spiele gewinnt. Wer 11-0 steht, der ist kein Geheimfavorit mehr, der ist Topfavorit.
Ja wer will denn nun, in der NFC East?
Mit den Niederlagen der Eagles und der Cowboys, könnten die New York Giants im direkten Duell gegen den letzten Divisionsgegner Washington Redskins die Führung in der NFC East ausbauen und das Schiff auf Playoff-Kurs bringen. Das Spiel war vieles, vor allem nicht schön anzusehen. Viele Verletzungen, gerade zu Beginn konnte keine Mannschaft Akzente setzen. Eli Manning begann das Spiel mit zwei Interceptions, für die er aber nicht viel konnte. Die Bälle wurden von seinen Receivern nicht gefangen sondern zum Gegner „weitergeleitet“. Dennoch konnte Washington aus beiden Ballgewinnen nichts zählbares herausholen. Die Redskins sind aber zu Hause eine Macht, gerade QB Cousins fühlt sich in der Hauptstadt pudelwohl. So auch bei diesem Pass:
Die Giants konnten nicht viel dagegensetzen. Der einzig brauchbare Drive endete mit einer Interception in der gegnerischen Endzone, es wollte nicht sein. 20:0 für die Redskins im letzten Viertel. Jetzt wollte Eli doch noch aufdrehen. Einen Pass auf Randle konnte dieser in der Endzone fangen. 20:7, schon besser. Die größte Waffe der Giants ist aber Odell Beckham Jr. Der Receiver kann Bälle fangen, die sonst niemand fangen kann. So auch bei diesem Touchdown:
Wenn auch schön anzusehen, es nützte nichts. Die Giants verloren das Spiel gegen die Redskins und damit auch die Tabellenführung in der NFC East. Washington führt jetzt mit 5 Siegen bei 6 Niederlagen. Somit sind auch noch die Chancen der Eagles und der Cowboys intakt. Wie schon so oft, scheint es, die Teams wollen nicht in die Playoffs.
Fünf Siege in Folge – Beastmode Over?
In einem sehr verregneten Spiel konnten die Kansas City Chiefs ihre Siegesserie gegen die Buffalo Bills ausbauen. Die Chiefs und QB Alex Smith sicherten damit den zweiten Platz in der AFC West ab. Sammy Watkins von den Bills und Jeremy Maclin auf Seiten der Chiefs sorgten für die spektakulärsten Spielzüge:
Seattle Seahawks – Pittsburgh Steelers oder: verlieren verboten! Wollen beide Teams noch in die Playoffs gibt es nur eine Devise: gewinnen, gewinnen, gewinnen. Seattle muss auf Star-Runningback Marshawn Lynch verzichten. Der 30-Jährige musste sich einer Operation in der Bauchgegend unterziehen und fällt noch mehrere Wochen aus. Wie schon in der vergangenen Woche übernahm seine Rolle Thomas Rawls. Der Rookie lässt Lynch mit seinen Läufen fast schon vergessen. Lange Rede kurzer Sinn: die Seahawks konnten sich mit 39:30 durchsetzten. Russell Wilson warf fünf Touchdowns, Ben Roethlisberger zwei Interceptions (aber 456 Yards!). Jetzt wird’s noch bitterer für die Seattle-Fans: Tight End Jimmy Graham verletzte sich schwer. Die Patellarsehne ist ab, die Saison vorbei. Dafür leben die Playoff-Hoffnungen.
Denn die Arizona Cardinals konnten ihre Siegeskonto weiter aufstocken. Die San Francisco 49ers mussten diese Woche dran glauben. Carson Palmer spielt die Saison seines Lebens und im Gegensatz zu Cutler schauen wir da genauer auf die Zahlen: 3,337 Yards, 27 Touchdowns, neun Interceptions, bei einem Rating von 105.9. Der 35-Jährige führte die Cardinals zu einem 19:13 Sieg über San Francisco. Auf der Gegenseite warf Blaine Gabbert 317 Yards und einen Touchdown. Auch nicht schwach!
Quo Vadis New Orleans – Vikings im Hoch
Die Houston Texans empfingen die New Orleans Saints. Und zerstörten Brees und Co. Die Saints haben weder eine brauchbare D-Line noch eine angemessene Secondary. Da geht gar nichts. Vor allem gegen einen DeAndre Hopkins oder einen wiederauferstandenen Cecil Shorts. Die Saints gehören mit ein, zwei anderen Teams zu den Topfavoriten auf den Overall-First-Round-Draft-Pick. Brian Hoyer auf Seiten der Texans führte Houston zum 24:6 Sieg. Da gibts nicht mehr zu sagen. Nichts ist mehr easy in Big Easy.
Die Vikings aus Minnesota haben sich die Führung in der NFC North gesichert. Adrian Peterson steht jetzt bei über 11.000 Karriere-Rushingyards und steuerte beim 20:10 Sieg gegen die Atlanta Falcons zwei Touchdowns bei. Szene des Spiels, Anthony Barrs grandiose Verteidigung:
Indiana ohne Luck immer noch erfolgreich
Mit dem 40-jährigen Backup Quaterback Matt Hasselbeck bleiben die Colts auch im vierten Spiel ungeschlagen. Gegen Jameis Winston und die Tampa Bay Buccanneers konnte man sich mit 25:12 durchsetzten. T.Y. Hilton steuerte zwei Touchdowns bei. Mit dem 42-jährigen Kicker Adam Vinatieri haben die Colts einen weiteren Erfolgsgarant in ihren Reihen. Andrew Luck scheint sich mit seiner Genesung noch ein bisschen Zeit lassen zu können.
Zum Schluss noch das Hoppala der Woche: Die 9ers. Symptomatisch:
Die Ergebnisse – Woche 12:
Philadelphia Eagles @ Detroit Lions 14:45
Carolina Panthers @ Dallas Cowboys 33:14
Chicago Bears @ Green Bay Packers 17:13
St. Louis Rams @ Cincinnati Bengals 7:31
Oakland Raiders @ Tennesse Titans 24:21
New York Giants @ Washington Redskins 14:20
Minnesota Vikings @ Atlanta Falcons 20:10
Buffalo Bills @ Kansas City Chiefs 22:30
New Orleans Saints @ Houston Texans 6:24
Tampa Bay Buccaneers @ Indianapolis Colts 12:25
San Diego Chargers @ Jacksonville Jaguars 31:25
Arizona Cardinals @ San Francisco 49ers 19:13
Pittsburgh Steelers @ Seattle Seahawks 30:39
New England Patriots @ Denver Broncos 24:30
Baltimore Ravens @ Cleveland Browns
Standings Woche 12:
AFC
AFC East | W | L | T | Per. |
New England Patriots | 10 | 1 | 0 | .909 |
Buffalo Bills | 6 | 5 | 0 | .545 |
New York Jets | 5 | 6 | 0 | .455 |
Miami Dolphins | 4 | 7 | 0 | .364 |
AFC North | W | L | T | Per. |
Cincinnati Bengals | 9 | 2 | 0 | .818 |
Pittsburgh Steelers | 6 | 5 | 0 | .545 |
Baltimore Ravens | 3 | 7 | 0 | .300 |
Cleveland Browns | 2 | 8 | 0 | .200 |
AFC South | W | L | T | Per. |
Indianapolis Colts | 6 | 5 | 0 | .545 |
Houston Texans | 6 | 5 | 0 | .545 |
Jacksonville Jaguars | 4 | 7 | 0 | .364 |
Tennessee Titans | 2 | 9 | 0 | .182 |
AFC West | W | L | T | Per. |
Denver Broncos | 9 | 2 | 0 | .818 |
Kansas City Chiefs | 6 | 5 | 0 | .545 |
Oakland Raiders | 5 | 6 | 0 | .455 |
San Diego Chargers | 3 | 8 | 0 | .273 |
NFC
NFC North | W | L | T | Per. |
Minnesota Vikings | 8 | 3 | 0 | .727 |
Green Bay Packers | 7 | 4 | 0 | .636 |
Chiacgo Bears | 5 | 6 | 0 | .455 |
Detroit Lions | 4 | 7 | 0 | .364 |
NFC East | W | L | T | Per. |
Washington Redskins | 5 | 6 | 0 | .455 |
New York Giants | 5 | 6 | 0 | .455 |
Philadelphia Eagles | 4 | 7 | 0 | .364 |
Dallas Cowboys | 3 | 8 | 0 | .273 |
NFC South | W | L | T | Per. |
Carolina Panthers | 11 | 0 | 0 | 1.000 |
Atlanta Falcons | 7 | 4 | 0 | .636 |
Tampa Bay Buccaneers | 5 | 6 | 0 | .455 |
New Orleans Saints | 4 | 7 | 0 | .364 |
NFC West | W | L | T | Per. |
Arizona Cardinals | 9 | 2 | 0 | .818 |
Seattle Seahawks | 6 | 5 | 0 | .545 |
St. Louis Rams | 4 | 7 | 0 | .364 |
San Francisco 49ers | 3 | 8 | 0 | .273 |
Titelbild: Denver Broncos / Facebook