Der Aufstieg als Gegner der Sklaverei
Als der Kongress 1854 den Nebraska-Kansas-Act – dessen Initiative auf Senator Stephen A. Douglas, Lincolns späterem Gegner bei den Wahlen von 1860 zurückgeht – verabschiedet, zerbrach Lincolns Whigs-Partei in zwei Lager. Das Gesetz besagte, dass die beiden Territorien selbst über die Sklaverei entscheiden durften, obwohl sie oberhalb der Mason-Dixie-Linie lagen. In Kansas brach daraufhin ein Bürgerkrieg zwischen Befürwortern und Gegnern der Sklaverei aus.
Lincoln schloss sich der neu gegründeten Republikanischen Partei an, einem Zusammenschluss mäßiger Sklavereigegner der Demokraten und radikalen Abolitionisten die das Verbot der Sklaverei forderten. Lincoln bewarb sich 1855 für einen Sitz im Senat, scheiterte aber im ersten Versuch.
Ebenfalls zu dieser Zeit gab der junge John Wilkes Booth sein Schauspiel-Debüt als Earl von Richmond in Shakespeares Richard III.
1858 kandidierte Lincoln abermals, sein Gegner war Stephen A. Douglas. Die beiden sollten sich legendäre Schlagabtäusche bieten jedoch setzte sich Douglas durch.
Besser erging es Booth: er wurde Mitglied des Richmond-Theaters und machte rasch Karriere. Zudem wurde er praktisch zum ersten Sexiest-Man-alive gekürt, sein Aussehen, seine athletische Statur machten ihn zum Stereotyp für Heldenrollen am Theater.
Trotzdem wurde Lincoln durch die Debatten mit Douglas landesweit als Gegner der Sklaverei bekannt. Er wurde nicht nur Kandidat der republikanischen Partei im Präsidentschaftswahlkapf sondern 1860 auch Präsident. 1860 sollte nicht nur wegen der Präsidentschaft zu einem einschneidenden Jahr in Lincolns Leben werden: sein zweiter Sohn Edward starb an Typhus, was Lincoln schwer traf.
Der Krieg und die Wiederwahl
Lincolns Wahlsieg war das i-Tüpfelchen auf den ohnehin schon laut denkenden separatistischen Südstaaten. Im Dezember 1860 trat South Carolina als erster Staat der Union aus, sechs weitere Staaten sollten in den nächsten Wochen folgen. Diese Staaten bildeten die so genannten Konföderierten Staaten von Amerika.
Lincoln sprach in seiner Amtsantrittsrede nicht von Gewalt oder gar Krieg, jedoch unterstrich er die Verpflichtung zur Beibehaltung der Union. Als im April 1861 konföderierte Truppen Fort Sumter stürmten begann der Krieg.
John Wilkes Booth war der einzige in seiner Familie der mit dem Süden sympathisiert, er nahm an Sklaven-Exekutionen teil und wurde 1862 wegen Kritik an der Regierung verhaftet. Er wurde frei gelassen und spielte weiter am Theater, in dessen ihn auch Lincoln sah.
Der Krieg zieht sich über vier Jahre, ein blutiger Stellungskrieg und enorme Verluste sind auf beiden Seiten zu beklagen. In die Zeit des Krieges fällt auch Lincolns Wiederwahl 1864. Lincoln selbst rechnete im Frühjahr und auch noch im Sommer des Jahres definitiv mit einer Niederlage, zu schlecht waren seine Sympathiewerte auf Grund von den Stellungskriegen und seiner Ablehnung mit dem Süden Frieden zu verhandeln. Doch durch den erfolgreichen Atlanta-Feldzug wendete sich das Blatt, das Ende des Krieges schien dadurch nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Lincoln setzte als Kandidat Andrew Johnson ein, einen Demokraten aus Kentucky. Dadurch wollte er dem Süden seine Bereitschaft zu einer Eingliederung in die Union zeigen. Lincoln wurde mit einem Erdrutschsieg wiedergewählt und erhielt 212 der 233 Wahlmännerstimmen.
Während des Kriegs erlässt Lincoln ein Gesetz das die Sklaverei verbietet. Zunächst in einer Proklamation festgeschrieben, konnte Lincoln das Gesetz erst im Jahr endgültig durch den Kongress bringen. Am 9. April 1865 kapitulierte die größte Armee der konföderierten Staaten unter General Lee.
John Wilkes Booth schmiedete zu dieser Zeit schon Pläne an einer Entführung Lincolns um Kriegsgefangene des Südens frei zu erpressen. Der Plan scheiterte aber im März 65.